Saarbrücken: Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) will in einem Modellversuch eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde für zahlreiche Hauptverkehrsadern in der Saarbrücker Innenstadt einführen. Bereits bestehende Tempo-30-Straßenabschnitte sollen dabei so mit den neuen Bereichen kombiniert werden, dass eine flächendeckende und nachvollziehbare Zone entsteht.
Die Stadt behauptet, dass aufgrund der ohnehin taktgebenden Ampelanlagen keine negativen Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit des Verkehrsflusses zu erwarten sind. Eine Studie oder ähnliches dazu scheint es aber nicht zu geben. Zu den neuen Streckenabschnitten sollen unter anderem Teile der Mainzer Straße, der Kaiserstraße, der Großherzog-Friedrich-Straße, der Dudweilerstraße, der Viktoriastraße und Am Stadtgraben zählen.
Conradt: „In den Bereichen der Saarbrücker City mit einem hohen Anteil an Fußgängerinnen und Fußgängern am Straßenverkehr wollen wir flächendeckend die Verkehrssicherheit erhöhen, die Lärmbelastung verringern und damit die Aufenthaltsqualität für alle Menschen in der Innenstadt merklich steigern. Zudem können durch die Maßnahme die Schadstoffe in der Luft verringert werden. Die Lebensqualität wird in Saarbrücken weiter steigen.“
Die Landeshauptstadt beteiligt sich jetzt auch an der Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“. Sie fordert den Bund auf, die Gesetze zu ändern, damit Städte und Gemeinden Tempo-30-Zonen in Hauptverkehrsstraßen festlegen können, wie sie wollen.
Der von Uwe Conradt geplante Modellversuch mit kilometerlangen Tempo-30-Abschnitten auf den Hauptverkehrsadern der Landeshauptstadt muss noch von Saar-Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) genehmigt werden. Außerdem bietet die Landeshauptstadt anderen an der Initiative beteiligten Städten an, im Rahmen des Modellversuchs die Auswirkungen einer solchen Regelung im Hinblick auf den Verkehrsfluss, die Verkehrssicherheit und den öffentlichen Personennahverkehr zu evaluieren.