Saarbrücken/Heidelberg: ein Mann aus dem Saarland ist für eine Klebe-Aktion zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Das teilt die selbsternannte „Letzte Generation Saarbrücken“ mit. Demnach ist der 31 Jahre alte Anton Richter am gestrigen Donnerstag vor dem Amtsgericht im baden-württembergischen Heidelberg zur Zahlung von 2.400 Euro verdonnert worden. Die Richterin sah
es als erwiesen an, dass der Verurteilte sich der Nötigung im Straßenverkehr schuldig gemacht hat.
Der Berufsmusiker hatte sich in Heidelberg auf einer Straße festgeklebt und damit den Verkehr zum Erliegen gebracht. Der 31-Jährige fragt nach dem Urteil: „Wieso werde ich so hart bestraft, wenn gleichzeitig die Bundesregierung den Artikel 20a des Grundgesetzes fortwährend bricht und das Klimaschutzgesetz bis zur Wirkungslosigkeit aufweicht? Sie treibt damit die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen weiter voran und erfährt dafür keine erkennbaren Konsequenzen. Ich finde das völlig unverhältnismäßig und ungerecht.“
Nicht nur an die Politik stellt der Klima-Kleber Forderungen, sondern auch an die Bevölkerung: „Ich wünsche mir Solidarität aus der Gesellschaft.“ Die „Letzte Generation Saarbrücken“ ruft daher zu einer Solidaritätsdemo im Saarland auf. Am kommenden Sonntag um 15 Uhr sollen sich Unterstützer dort einfinden. Auch in Saarbrücken hat der Mann bereits versucht, sich auf eine Autobahnabfahrt zu kleben. Das konnte die Polizei durch schnelles Eingreifen aber verhindern und die Sitzblockade schnell auflösen (wir berichteten).
Die Aktivisten wollen auch in Zukunft stören. Lorraine Ring von der „Letzten Generation Saarbrücken“ erklärt dazu: „Wir setzen unseren friedlichen zivilen Widerstand weiterhin ein, um effektiven Klimaschutz durch die Bundesregierung zu bewirken. Ihre bisherigen Pläne sind nicht ausreichend und werden nicht eingehalten. Wir fordern die Einsetzung eines Gesellschaftsrates.“