Saarbrücken: Seit vielen Jahrzehnten ist die Bäckerei Erhardt Heil in Saarbrücken ein Begriff. Der Traditionsbetrieb hat seinen Hauptsitz in der Trierer Straße im Stadtteil St. Johann, betreibt zudem eine gut besuchte Filiale in der Bahnhofstraße. Jetzt hat das Unternehmen Insolvenz angemeldet. Das geht aus einer Mitteilung des Amtsgerichts Saarbrücken vom 22. August hervor. Demnach ist die Erhard Heil Bäckerei – Conditorei – Cafe GmbH, so der vollständige Name des Unternehmens, zahlungsunfähig.
Deshalb hat das Gericht der Geschäftsführung ein allgemeines Verfügungsverbot auferlegt und einen vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Es handelt sich dabei um den renommierten Saarbrücker Anwalt Günter Staab. Wie der dem „SR“ mitteilt, haben die explodierten Energiepreise für massive Probleme bei Erhard Heil gesorgt. Nach Angaben der Geschäftsführung sollen sich diese Kosten in den vergangenen Monaten verdreifacht haben. Gleichzeitig sei der Umsatz um fast ein Drittel eingebrochen.
Der Insolvenzverwalter ist nun auf der Suche nach anderen Bäckereien, die den Betrieb aufrechterhalten und fortführen könnten. Insgesamt seien bereits 33 Mitbewerber kontaktiert worden, über konkrete Interessenten sagt Staab noch nichts. Bei Erhard Heil stehen fast 30 Arbeitsplätze auf dem Spiel, die Gehälter der Menschen sind zunächst einmal bis Oktober sicher. Auch der Verkaufsbetrieb geht erst einmal ganz normal weiter.
Die jetzt in Schieflage geratene GmbH ist vor knapp drei Jahrzehnten im September 1993 gegründet worden, doch bereits lange davor wurden bei Erhard Heil schon Brötchen und Brote gebacken. Im Jahr 2019 veräußerte das letzte im Betrieb verbliebene Mitglied der Familie Heil seine Anteile am Unternehmen an die jetzigen Betreiber. Es handelt sich um einen Unternehmer aus dem benachbarten Frankreich, der dort ebenfalls Bäckereien betreibt.