Klotten: Nach dem tödlichen Achterbahnunglück im Wild- und Freizeitpark in Klotten, bei dem am Wochenende eine Saarländerin ums Leben gekommen ist (wir berichteten), ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Koblenz unter dem Aktenzeichen 2066 UJs 24564/22. Das Registerzeichen UJs wird von Staatsanwaltschaften bei Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt verwendet.
Die Behörde teilt ausdrücklich mit, dass es sich derzeit nur um ein Todesermittlungsverfahren und noch nicht um ein strafprozessuales Ermittlungsverfahren handelt. Es bestehe derzeit noch kein Anfangsverdacht für ein strafbares Verhalten. Mit dem Todesermittlungsverfahren solle vielmehr geklärt werden, ob ein solcher Anfangsverdacht bestehen könnte.
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen ist die 57 Jahre alte Frau mit deutscher Staatsbürgerschaft aus dem Saarland zunächst in ihrem Sitz in einer Kurve ins Rutschen gekommen. Danach ist sie aus etwa acht Metern Höhe aus der Bahn gefallen. Zur Klärung der Todesumstände will die Staatsanwaltschaft im Rahmen des Todesermittlungsverfahrens bei der Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Koblenz die Anordnung einer Obduktion der Verstorbenen beantragen, die schnellstmöglich stattfinden soll.
Außerdem wird ein Gutachter im Auftrag der Staatsanwaltschaft die Achterbahn und den Wagen, den die Verstorbene benutzt hat, auf mögliche Ursachen für das Unglück untersuchen. Auch sollen die Genehmigungs- und Prüfunterlagen des Fahrgeschäfts „Die heiße Fahrt“ von den Aufsichtsbehörden angefordert werden. In der Zwischenzeit laufen die Zeugenbefragungen der Polizei auf Hochtouren. Eine Leserin, die zum Unglückszeitpunkt im Park war, berichtet:
„Wir haben selbst den Sturz nicht gesehen, kamen aber nur ein paar Minuten, nachdem es passierte, an der Bahn an, da meine Tochter noch einmal damit fahren wollte, bevor wir heim fuhren. Wir sahen, dass ein Waggon oben feststand – direkt unter der Wasserbahn, bevor es zum zweiten Fall geht. Dachten erst, dass es eventuell ein Problem mit der Elektrik gab. Aber dann kam auch schon der Hubschrauber und ein Mitarbeiter schickte die Menschen zur Seite, damit der Krankenwagen durch konnte.“