Saarbrücken: Dramatischer Appell der Hausärzte im Saarland! Schon jetzt gibt es in den Arztpraxen immer mehr unzufriedene Patienten wegen langer Wartezeiten auf einen Termin zur Corona-Impfung. Jetzt befürchten die saarländischen Kassenärzte durch die Aufhebung der Impfreihenfolge am 7. Juni sogar handfeste Tumulte in den Praxen! Anlass dafür sind eine Vielzahl von unschönen Szenen, die sich nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung bereits jetzt in den Arztpraxen abspielen:
Demnach tauchen immer öfter Patienten unangemeldet in den Praxen auf und fordern einen Impftermin. Die Praxisteams der Medizinischen Fachangestellten und teilweise sogar die Ärzte selbst werden unter Druck gesetzt und beschimpft. Andere Patienten blockieren durch stundenlange Anrufversuche die Leitungen der Praxen und lassen ihren Dampf ab, wenn ihr Anruf dann schließlich entgegengenommen wird. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung, Sanitätsrat Dr. Gunter Hauptmann, ist über diese Situation empört und verärgert:
„Zum einen meinen viele Menschen, dass sie mit der Ellenbogentaktik zu einem schnelleren Termin kommen. Zum anderen wurde diese Situation durch Politiker auf höchster Ebene verursacht.“ Hauptproblem sei nach wie vor der eklatante Impfstoffmangel, den allein die Politik zu vertreten habe. Vor diesem Hintergrund die Priorisierung aufzuheben, hält Hauptmann für wenig seriös. Sein Vorstandskollege Dr. Joachim Meiser ergänzt: „Wieder einmal schiebt die Politik den niedergelassenen Ärzten den schwarzen Peter zu. Viele Ärzte würden liebend gerne in Überstunden ihre Patienten impfen. Stattdessen müssen wir hilflos von Woche zu Woche warten, wieviel Impfstoff uns zugeteilt wird und werden dafür noch von Patienten beschimpft.“
Die Priorisierung für die Corona-Impfung wird am 7. Juni für alle Impfstoffe aufgehoben. Dann kann sich jeder Erwachsene in Deutschland unabhängig davon, ob er einer Priorisierungsgruppe angehört, bei einem Arzt seiner Wahl impfen lassen.