Saarbrücken: Bislang spielt im Saarland wie in weiten Teilen der Bundesrepublik die Zahl 50 eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Corona-Ausbreitung. Kommt es in einem Landkreis zu mehr als 50 Neuinfektionen innerhalb einer Woche, sollen in diesem Kreis verschärfte Corona-Maßnahmen getroffen werden. Im Saarland wird diese Obergrenze bei regionalen Neuinfektionen jetzt verschärft. Begleitend zu den weiteren Lockerungen der Corona-Maßnahmen hat das der saarländische Ministerrat am gestrigen Freitag beschlossen. Der Wert wird ab sofort von 50 auf 35 herabgesetzt. Steigt die Anzahl der Neuinfektionen mit dem SARS-CoV-2-Virus in einem Landkreis oder im Regionalverband Saarbrücken innerhalb eines Zeitraums von sieben Tagen jetzt auf mehr als 35 pro 100.000 Einwohner, greifen regional wieder bestimmte Schutzmaßnahmen.
Derzeit steht das Saarland allerdings gut da, was diesen Grenzwert betrifft: Nach den aktuellsten Zahlen vom gestrigen Freitag gab es im Regionalverband Saarbrücken in den letzten sieben Tagen 3,94 Neuinfektionen, im Landkreis Saarlouis 4,1 Neuinfektionen, im Saarpfalz-Kreis 0,7 Neuinfektionen, im Landkreis Neunkirchen 0,76 Neuinfektionen, im Landkreis Merzig-Wadern 1,93 Neuinfektionen und im Landkreis St. Wendel 1,14 Neuinfektionen.
Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) zu der neuen Regelung: „Wenn wir ein wieder zunehmendes Infektionsgeschehen erfolgreich verhindern wollen, sind Zeit und die Nachverfolgung von Infektionsketten ganz entscheidende Faktoren.
Wir wollen keinen flächendeckenden zweiten Lockdown riskieren – deshalb müssen wir auf einen regionalen Ausbruch schnell reagieren, um die Ausbreitung zu stoppen. Solange wir die Pandemie nicht überwunden haben, ist die Kombination aus Nachverfolgung von Infektionsketten, Abstand, Hygiene und Alltagsmasken unser bestes Mittel gegen Corona.“