Saarlouis: Nach dem Auftaktabend des Altstadtfests zieht die Polizeiinspektion Saarlouis am Samstagmorgen eine erste Zwischenbilanz. Wie die Beamten berichten, verlief der erste Veranstaltungstag des beliebten Volksfests aus polizeilicher Sicht relativ störungsfrei. Es wurde den Einsatzkräften außer einer Sachbeschädigung lediglich eine Körperverletzung gemeldet, die sich gegen 1.25 Uhr im Bereich Friedensstraße ereignet hatte. Hierbei wurde einem 17-jährigen Veranstaltungsbesucher zunächst in den Bauch getreten.
Anschließend wurde dem Jugendlichen bei einem erneuten Angriff mehrerer Personen eine Flasche gegen den Kopf geschlagen. Dadurch erlitt das Opfer eine Platzwunde am Kopf. Im Rahmen der Fahndung trafen Polizeibeamte zwei Tatverdächtige an, die zur Verhinderung weiterer Straftaten in Gewahrsam genommen wurden. Nach Schätzungen des Veranstalters fanden sich im Laufe des Abends in den Gassen der Saarlouiser Altstadt insgesamt ungefähr 3.000 Besucher ein.
Im Vorfeld der Veranstaltung hatte es wilde Diskusdsionen gegeben. Oberbürgermeister Peter Demmer, der 39 jshre lang selbst Polizist war, beschwerte sich über das Verhalten der Polizei bei der diesjährigen Emmes. Dort kam es am ersten Juni-Wochenende zu Ausschreitungen in der Altstadt durch mehrere Jugendbanden mit Migrationshintergrund. Aggressiv und gewaltbereit suchten diese Gruppen die Auseinandersetzung mit der Staatsmacht.
Nach Demmers Angaben zog sich die Polizei daraufhin teilweise hilflos zurück. Deshalb schrieb der 59-Jährige einen Brandbrief an Innenminister Klaus Bouillon und forderte mehr Beamte. Saarlouis Landrat Patrick Lauer unterstütze die Forderung des OB: „Wir müssen dieses Problem jetzt lösen, denn das Recht darf niemals dem Unrecht weichen.“ Innenminister Bouillon kündigte seinerseits Maßnahmen an, um die Missstände zu beheben.