Saarbrücken: Im Saarland werden wöchentlich rund 6.800 Tests auf das neuartige Corona-Virus durchgeführt. Das teilt das Gesundheitsministerium am heutigen Freitag mit. „Diese Tests sollen nun zielgerecht erweitert werden, dort wo wir großen Bedarf sehen“, erklärt Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU). Zukünftig will die saarländische Landesregierung mit einer erweiterten, zweistufigen Teststrategie neue Infektionen im Saarland effektiv und rechtzeitig identifizieren, um Infektionen und lokale Ausbrüche zu verhindern. Dabei liegt der Fokus auf Tests in besonders gefährdeten Bereichen und auch bei Personengruppen, die bislang nicht den Kriterien des Robert-Koch-Instituts (RKI) entsprechen. Bislang testet das Saarland alle Neuaufnahmen in Kliniken und Pflegeheimen, Menschen mit corona-typischen Symptomen sowie deren Kontaktpersonen und Menschen, die über die Corona-Warn-App alarmiert worden sind. Zukünftig soll es Tests bei weiteren Gruppen geben.
- Betriebsspezifische Testungen: Bereits in der vergangenen Woche hat es eine freiwillige Testreihe für Mitarbeiter im Produktionsbereich großer saarländischer Fleischbetriebe gegeben. Ähnliche Testreihen sollen nun auch in anderen Betrieben in Kooperation mit den zuständigen Gesundheitsämtern durchgeführt werden können.
- Lehrpersonal an Schulen: Zu Beginn des neuen Schuljahres soll allen Lehrern im Saarland ein freiwilliger Test angeboten werden. Zudem können sie sich bis Ende des Jahres 2020 einem weiteren Abstrich unterziehen. Die Testungen werden vom Ministerium für Bildung und Kultur organisiert und vom Land finanziert.
- Schul- und Kindergartenkinder: Alle Schüler und Kindergartenkinder sollen im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie des Ministeriums für Bildung und Kultur und der Uniklinik des Saarlandes getestet werden, das Einverständnis der Eltern vorausgesetzt. Auch diese Kosten übernimmt das Land.
- Pflege- und Betreuungsbereich: Etwa 500 Beschäftigte in Pflegeheimen, der ambulanten Pflege und der Tagespflege sowie rund 160 Beschäftigte in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung sollen monatlich stichprobenartig getestet werden. Bei steigenden Infektionszahlen sollen auch die Tests ausgeweitet werden.
- Ankerzentrum: In der Landesaufnahmestelle in Lebach sollen neu ankommende Bewohner stichprobenhaft auf Corona getestet werden. Bis zu 150 Tests monatlich soll es hier geben.
- Reiserückkehrer: Bei Einreisenden, die sich entsprechend der Veröffentlichungen des Robert-Koch-Instituts in einem Risikogebiet aufgehalten haben, kann auf die zweiwöchige Quarantäne verzichtet werden, wenn sie ein negatives Testergebnis vorweisen können. Deshalb können Personen, die sich im Ausland aufgehalten haben, zukünftig einen Test erhalten – auch dann, wenn sie sich nicht in einem Risikogebiet aufgehalten haben. Diese Tests erfolgen gegen eine Gebühr von rund 90 Euro.