Sechs Jahre Haft für tödliche Fahrerflucht am Rosenmontag!

Illingen: Der Fall hatte im vergangenen Jahr für Entsetzen in Saarland gesorgt! Jetzt ist ein 72 Jahre alter Mann vom Landgericht wegen fahrlässiger Tötung und versuchten Mordes zu einer Haftstrafe von sechs Jahren verurteilt worden. Die Richter sehen es als erwiesen an, dass der Senior an der Faasend 2023 einen Fußgänger in Illingen mit seinem Auto überfahren und anschließend Fahrerflucht begangen hat. Das Opfer, ein 40 Jahre alter Mann, ist nach einer Fastnachtsfeier stark alkoholisiert auf dem Heimweg.

Außerhalb der geschlossenen Ortschaft fällt er oder legt sich einem Gutachten zufolge auf die schmale Fahrbahn. Der Angeklagte überrollt ihn mit seinem Fahrzeug und setzte seine Fahrt fort, ohne Hilfe zu leisten oder die Polizei zu informieren. Erst später wird der Fußgänger von einem Taxifahrer entdeckt, der den Notruf wählt. Doch dem Überfahrenen kann nicht mehr geholfen werden, er stirbt noch vor Ort. Die Polizei beginnt mit den Ermittlungen zum flüchtigen Fahrer. Die gestalten sich zunächst jedoch schwierig.

Es gibt Aufrufe an die Öffentlichkeit, Anwohner werden befragt. Schließlich kommen die Ermittler an eine Videoaufnahme, die den jetzt Verurteilten in der Nähe des Tatorts zeigt. Außerdem ergibt sich ein dringender Tatverdacht gegen den Senior aufgrund eines aufgefundenen Teils seines Wagens, an dem die DNA des Verstorbenen gesichert werden kann. Schließlich wird der heute 72-Jährige festgenommen und in Untersuchungshaft gesteckt. Die Entscheidung, den Unfallort zu verlassen, wertet das Gericht als Versuch, das Opfer seinem Schicksal zu überlassen, was den Vorwurf des versuchten Mordes begründet.

Die Richter sehen im Verhalten des Angeklagten nicht nur eine Verletzung der Verkehrspflichten, sondern auch eine bewusste Inkaufnahme des Todes des Opfers. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es bleibt abzuwarten, ob der Verurteilte Rechtsmittel einlegen wird.

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