SEK-Gefängnis-Einsatz in Ottweiler: Inhaftierte verweigern Rückkehr

Ottweiler: Ein ungewöhnlicher Zwischenfall hat am Samstagvormittag (2. August) in der Justizvollzugsanstalt Ottweiler einen mehrstündigen Polizeieinsatz ausgelöst. Mehrere junge Insassen weigerten sich nach einem Freigang auf dem Sportgelände, in ihre Zellen zurückzukehren. Die Justizbeamten forderten daraufhin Verstärkung durch externe Polizeikräfte an.

Wie ein Sprecher der Führungs- und Lagezentrale bestätigte, waren zunächst 15 Häftlinge betroffen. Während sich 14 von ihnen im Laufe des Einsatzes einsichtig zeigten und wieder in ihre Hafträume zurückgingen, sorgte ein 19-jähriger Insasse für zusätzliche Spannung: Er kletterte auf das Dach eines Gebäudes und verweigerte über längere Zeit hinweg jede Kooperation.

Erst mit Unterstützung von Spezialkräften des SEK sowie geschulten Verhandlern gelang es den Einsatzkräften, den jungen Mann zum freiwilligen Abstieg zu bewegen. Die Situation war gegen 15:30 Uhr wieder unter Kontrolle, Verletzte gab es nicht. Auch bestand zu keinem Zeitpunkt die Gefahr eines Ausbruchs, wie die Polizei betonte.

Hintergrund des Protests könnte ein interner Vorfall vom Vortag gewesen sein. Unbestätigten Informationen zufolge soll sich ein 15-jähriger Gefangener in den Morgenstunden in seiner Zelle das Leben genommen haben. Die Polizei äußerte sich dazu bislang nicht offiziell. Die Ermittlungen zum genauen Ablauf und möglichen Ursachen des Aufruhrs dauern an.

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