Neunkirchen: Zugriff durch das Spezialeinsatzkommando der saarländischen Polizei am heutigen Donnerstag im Landkreis Neunkirchen. Die Elitebeamten stürmen ein Wohnhaus, nehmen einen 39 Jahre alten Bewohner fest. Er leistet dabei keinerlei Widerstand. Der Mann wird an die Ermittler des Dezernats für Organisierte Kriminalität übergeben, sie nehmen ihn mit zur Polizeidienststelle. Gegen den Verdächtigen liegt ein Haftbefehl vor, noch am heutigen Tag soll der von einem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Saarbrücken verkündet werden.
Dem Mann wird die Teilnahme an einem spektakulären Entführungsfall Anfang des Jahres vorgeworfen: Am 23. Januar soll das Opfer, ein 41-jähriger Musikmanager aus Frankfurt am Main, mit seinem eigenen Wagen nach Saarbrücken verschleppt, gefoltert und in einem Kellerraum eingesperrt worden sein. Als die Täter den Hessen allein lassen, ruft der Mann um Hilfe und wird von Passanten durch einen Kellerschacht gehört.
Die wählen den Notruf, woraufhin Polizei und Berufsfeuerwehr anrücken und den 41-Jährigen aus dem Kühlraum in dem Wohn- und Geschäftshaus in der Dudweilerstraße befreien (wir berichteten). Die Ermittler vermuten mittlerweile, dass Rauschgiftgeschäfte Hintergrund der gewaltsamen Aktion sind. Zuvor hat die Polizei bereits drei Tatverdächtige im Alter von 43 und 45 Jahren im Saarland festgenommen: Für zwei Männer klicken die Handschellen kurz nach der Tat am 8. Februar.
Es handelt sich um den Betreiber eines Fitnessstudios und einen Gastronomen. Einen weiteren Verdächtigen nehmen die Ermittler am 30. März fest. Seitdem ist bereits bekannt, dass es einen vierten Verdächtigen gibt. Aber erst jetzt führen die intensiven Ermittlungen der Fahnder auf die Spur des 39-Jährigen. Wie im Bereich der Organisierten Kriminalität üblich übernimmt das SEK die eigentliche Festnahme. Die Ermittlungen dauern an.