Saarlouis: Ein brutales Gewaltverbrechen vor sechs Wochen ist nun offenbar aufgeklärt. Am 14. Juli entdecken Passanten abends gegen 22 Uhr eine bewusstlose Frau im Bereich der „Rodener Wiesen“ im Saarlouiser Stadtteil Steinrausch. Die Seniorin liegt in einem Gebüsch und weist schwere Verletzungen auf. Umgehend werden Polizei und Rettungsdienst alarmiert. Mit massiven Kopfverletzungen wird die Frau ins Klinikum Saarbrücken auf den Winterberg eingeliefert.
Sie erliegt am 31. Juli ihren schweren Verletzungen, ohne noch einmal das Bewusstsein zu erlangen. Die Polizei kann ermitteln, dass es sich um eine 71 Jahre alte Frau mit polnischer Staatsangehörigkeit handelt, die in Saarlouis wohnt. Sie ist Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Jemand hat bewusst mit einem massiven Gegenstand auf ihren Kopf eingeschlagen und sie dann liegen lassen.
Die Polizei untersucht den Tatort zwischen Kurt-Schumacher-Allee, Rodener Straße, Konrad-Adenauer-Allee, Karthäuserstraße und Heinrich-Böll-Straße. Zudem starten die Ermittler einen Zeugenaufruf, in dem sie die Bevölkerung um Mithilfe bei der Klärung des Falls bitten. Den mutmaßlichen Täter finden die Beamten schließlich im Umfeld der Seniorin. Stephan Laßotta, Sprecher des Landespolizeipräsidiums:
„Es handelt sich um einen 35 Jahre alten Bekannten der Frau. Gegen ihn wird wegen Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt.“ Weil es bislang nur einen Anfangsverdacht gegen ihn gibt, bleibt der Mann zunächst auf freiem Fuß. Zunächst war gemutmaßt worden, dass die Frau auch Opfer einer Sexualstraftat geworden sein könnte. Behördensprecher Stephan Laßotta:
„Diese Vorwürfe sind vom Tisch. Nach einer Begutachtung der Frau konnten dafür keine Hinweise gefunden werden.“ Mittlerweile hat das Fachdezernat für Straftaten gegen das Leben die Ermittlungen übernommen. Die aus Polen stammende Frau ist bereits vor einiger Zeit in ihrer Heimat beerdigt worden.