St. Wendel: Obwohl ihre Hilfe über Leben und Tod hätte entscheiden können, haben sie einfach weggeschaut! Rund 30 Autos sind im Nordsaarland an einem gerade verunglückten Wagen vorbeigefahren, ohne zu helfen. Am heutigen Sonntagnachmittag gegen 13.23 Uhr wird die Freiwillige Feuerwehr St. Wendel durch die integrierte Leitstelle auf dem Saarbrücker Winterberg auf die L 133 zwischen den St. Wendeler Stadtteilen Winterbach und Bliesen alarmiert. Dort ist eine ältere Dame mit ihrem schwarzen Ford Ka von der Fahrbahn abgekommen.
Ihr Kleinwagen fliegt in eine Böschung, überschlägt sich und kommt auf dem Dach zum Liegen. Nachdem zahlreiche Autofahrer einfach weiterfahren, halten endlich Ersthelfer an. Sie wählen den Notruf und betreuen die 69-jährige Frau, bis die Feuerwehr und der Rettungsdienst eintreffen. Die Ersthelfer selbst sind ebenfalls aktive Mitglieder der Feuerwehr St. Wendel. Die verunglückte Seniorin ist in ihrem Wagen eingeschlossen, muss nach Absprache mit dem Rettungsdienst patientengerecht, also so schonend wie möglich, von der Feuerwehr gerettet werden.
Hierzu wird der Wagen stabilisiert und Teile des Fahrzeugs mit technischem Gerät abgetrennt. Im Anschluss wird die Frau gerettet und an den Rettungsdienst übergeben. Nach einer ersten Behandlung vor Ort kommt die 69-Jährige mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus. Über die Schwere ihrer Verletzungen liegen kleine Informationen vor. Im Einsatz sind seitens der Feuerwehr die Löschbezirke Winterbach, Bliesen, St. Wendel-Kernstadt und Oberthal-Gronig sowie ein Rettungswagen, ein Notarzt und die Polizei.
Die hat ihre Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen, Informationen darüber liegen noch nicht vor. Der Einsatz ist nach etwa anderthalb Stunden beendet, bis dahin kommt es zu Verkehrsbehinderungen. Die Feuerwehr appelliert an die Bevölkerung: „Erste Hilfe tut keinem weh und jeder ist dazu verpflichtet diese zu leisten. Sie leisten somit wertvollen Beitrag, welchen Sie sich auch wünschen, wenn Sie in einer ähnlichen Situation sind.“