Saarbrücken: Am Landgericht Saarbrücken ist am heutigen Donnerstag die 28-jährige Simona F. wegen versuchten Totschlags an ihrer eigenen Tochter verurteilt worden. Weil sie die Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit begangen hat, hat das Schwurgericht die Homburgerin nicht zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Stattdessen wird die aus Ghana stammende Frau dauerhaft in einem geschlossenen psychiatrischen Krankenhaus untergebracht, weil sie an einer paranoiden Schizophrenie leidet.
Die Kammer sah es letztlich als erwiesen an, dass die Frau in der Nacht zum 22. Juni im vergangenen Jahr ihrer damals ein Jahr alten Tochter im Schlafzimmer ihrer Wohnung mit einem Holzbrett auf den Hinterkopf schlug. Mit der festen Absicht, das kleine Kind dabei zu töten. Das Mädchen überlebte den Angriff knapp, trug aber bei der Tat lebensgefährliche Verletzungen davon.
Im Krankenhaus kämpften die Ärzte dann erfolgreich tagelang um das Leben des Kleinen. Aufgrund der schweren Hirnverletzungen leidet das Opfer jedoch heute noch. So kann das Kind noch nicht selbstständig essen oder normal gehen. Kleine Fortschritte sind in der Entwicklung des Kindes zwar erkennbar. Nach Einschätzung eines medizinischen Gutachtens wird das Mädchen aber auch langfristig mit den Folgen der Tat zu kämpfen haben, es droht eine dauerhafte Behinderung.
Vor Gericht gestand die Angeklagte den Angriff, den sie sichtlich bereute. Demnach glaubte die Frau, dass ihre Tochter von Dämonen besessen war. Durch das Töten des Mädchens wollte die 28-Jährige diese bösen Geister austreiben. Danach, so glaubte sie im Wahn, würde das Mädchen wiedergeboren werden. Die Anweisung zu der Tat habe ihr ein Voodoo-Priester auf YouTube gegeben, erklärte die Angeklagte vor Gericht. In der geschlossenen Psychiatrie wird die Erkrankung der Frau nun behandelt.