Saarbrücken: Während es in anderen Teilen der Republik zu Übergriffen auf Feiernde und Einsatzkräfte gekommen ist, bleibt es im Saarland zu Silvester weitestgehend ruhig. Wie die Beamten von Saarlands größter Polizeiwache in der Saarbrücker Karcherstraße berichten, gibt es in der Landeshauptstadt ab etwa 23 Uhr einen regen Zulauf von Feiernden in der Innenstadt. Vor allem im Bereich des Rabbiner-Rülf-Platzes, direkt neben der Wilhelm-Heinrich-Brücke, kommen zahlreiche Menschen zusammen, um gemeinsam ins neue Jahr zu feiern.
Schon vor dem eigentlichen Jahreswechsel wird ausgiebig Feuerwerk abgebrannt und Böller gezündet, was an Silvester und Neujahr den ganzen Tag über erlaubt ist. Verboten ist dagegen das Schießen in die Luft mit Schreckschusspistolen außerhalb von befriedeten Grundstücken und auch bei Menschenansammlungen. Trotzdem gibt es in Saarbrücken Idioten, die ihre Leucht- oder Knallmunition in der Menge abfeuern. Ob die Polizei diese Fälle geahndet hat, teilen die Beamten nicht mit.
Pünktlich zum Jahreswechsel befinden sich etwa 500 bis 800 Menschen am Rabbiner-Rülf-Platz ein und stellen sich dabei auch auf die Straße. So kommt der Verkehr in diesem Bereich und auch auf der Wilhelm-Heinrich-Brücke komplett zum Erliegen. Eine etwa 25 Jahre alte Frau, ihre Personalien hat die Polizei anscheinend nicht, wird verletzt: Sie erleidet durch das Zünden der Böller eine schwere Panikattacke und muss notärztlich behandelt werden.
Sie wird zur weiteren Untersuchung in das Winterbergklinikum verbracht. Es kommt zu einem größeren Polizeieinsatz, weil die Feiernden den Weg für Rettungswagen und Notarzt blockieren. Das massive Abbrennen des Feuerwerks dauert etwa bis 0.40 Uhr, dann löst sich die Menge selbstständig auf. Die Stimmung gegen Rettungskräfte und Polizei ist durchweg friedlich, es kommt laut Polizei zu keinen nennenswerten Straftaten.