Wadern: Nahm er den Tod zahlreicher Menschen einfach so in Kauf? Die Polizei hat nach einem Brand in einem Mehrparteienhaus im Waderner Stadtteil Nunkirchen den mutmaßlichen Brandstifter festgenommen. Das Feuer bricht am gestrigen Freitagabend gegen 17.55 Uhr in einem Obergeschoss des Gebäudes in der Saarbrücker Straße aus. Bei dem Mehrparteienhaus handelt es sich um eine Flüchtlingsunterkunft, in der vorwiegend syrische und ukrainische Staatsbürger untergebracht sind.
Insgesamt sind 28 Personen in dem Gebäudekomplex gemeldet. Weil Rauchmelder in der Einrichtung vorhanden sind, kann das Feuer frühzeitig entdeckt werden. Noch bevor die alarmierte Freiwillige Feuerwehr vor Ort eintrifft, können die Flammen von einem Bewohner geistesgegenwärtig mithilfe eines Feuerlöschers eigenständig gelöscht werden. Nach einer ersten Meldung der Polizei werden elf Menschen verletzt, davon zwei schwer. Mittlerweile hat die Behörde die Zahl der Verletzten auf nur noch drei korrigiert. Nachdem die Feuerwehr noch einmal alles kontrolliert hat, beginnen die Experten des Branddezernates am Landespolizeipräsidium mit ihrer Arbeit. Die Spur führt schnell zu einem 24-jährigen Bewohner.
Er soll das Feuer in der von ihm selbst bewohnten Wohnung gelegt haben. Der aus Syrien stammende Mann ist einer derjenigen, die medizinisch behandelt werden müssen. Wie schwer seine Verletzungen sind, ist unklar. Mittlerweile ist dem Syrer die Festnahme erklärt worden. Er soll noch am heutigen Samstag dem Ermittlungsrichter am Bereitschaftsgericht in Saarbrücken vorgeführt werden.
Zur Motivlage des 24-Jährigen kann die Polizei bislang noch nichts sagen. Auch, ob der Mann sich zu den Vorwürfen gegen ihn eingelassen hat, ist nicht bekannt. Das Gebäude in der Saarbrücker Straße ist bis auf die vom Brand betroffene Etage weiterhin bewohnbar. Die Ermittlungen dauern an.