Überherrn: Tierischer Einsatz für die Beamten der Polizeiinspektion Saarlouis in der Nacht von Samstag auf den heutigen Sonntag. Am frühen Morgen gegen 2.23 Uhr meldet sich ein Autofahrer telefonisch aus Überherrn bei den Beamten. Er teilt mit, dass ein einsames, kleines Wildschwein völlig orientierungslos umherläuft. Der Frischling ist zwar munter und augenscheinlich unverletzt. Von dem Muttertier und anderen Tieren aus seiner Rotte ist aber weit und breit nichts zu sehen.
Die Beamten fahren mit einem Streifenkommando zur angegebenen Örtlichkeit und finden die Situation wie vom Mitteiler beschrieben vor. Das Tier ist zwar unbeschadet, aber ohne seine Artgenossen alleine nicht überlebensfähig. Zudem besteht die Gefahr, dass der umherlaufende Frischling von Fahrzeugen erfasst und dabei verletzt oder getötet werden beziehungsweise zum Verunglücken eines Fahrzeugs führen könnte.
Die Beamten sichern die Einsatzstelle ab und nähern sich vorsichtig dem kleinen Schweinchen. Dann ergreifen sie das Tier behutsam und setzen es in den Streifenwagen. Die Nachtstunden verbringt der Frischling in der Obhut der Polizei. Am Sonntagmorgen dann wird das Wildschweinbaby in die erfahrenen Hände einer Wildauffangstation gegeben. Hier wird der Frischling jetzt wieder aufgepäppelt. Wer selbst auf Frischlinge trifft, sollte so handeln, wie der Autofahrer in Überherrn und die Polizei rufen.
Denn oftmals sind die kleinen Tiere nicht alleine und die Rotte oder das Muttertier sind ganz in der Nähe. Wenn man dann zu nah bei einem Schweinebaby erwischt wird, kann es ernsthaft gefährlich werden. Große Wildschweine können es auf ein Kampfgewicht von mehr als 100 Kilo bringen und sind nicht zimperlich, wenn es darum geht, ihren Nachwuchs zu schützen. Es sind zahlreiche Fälle von Angriffen auf Menschen durch Muttertiere bekannt.