Homburg: Nach der Entdeckung einer vergrabenen Leiche im Garten eines Hauses in Homburg am gestrigen Mittwochmittag (wir berichteten) sind die Ermittlungen der Polizei nun ein gutes Stück vorangekommen. Besonders gespannt warteten die Beamten der Sonderkommission „Grab“ am heutigen Donnerstag auf das Ergebnis der Obduktion am Rechtsmedizinischen Institut der Uniklinik in Homburg. Dorthin war der Leichnam gestern Abend gegen 19.30 Uhr verbracht worden. Die Rechtsmediziner konnten zunächst aufklären, um wen es sich bei dem Verstorbenen gehandelt hat: Es war der 72 Jahre alte Besitzer des Hauses in der ruhigen Nebenstraße im Stadtteil Erbach.
Danach machten sich die Wissenschaftler an die Klärung der Todesursache. Dabei die überraschende Wende: Den Rechtsmedizinern zufolge ist der Mann nicht umgebracht worden, sondern eines natürlichen Todes gestorben! Bereits bekannt war, dass die Leiche Anzeichen fortgeschrittener Verwesung aufwies. Jetzt fanden die Rechtsmediziner heraus: Der Mann ist irgendwann in der letzten Woche gestorben. In sein flaches Grab in seinem eigenen Garten gebettet wurde er allerdings wohl erst vor ein paar Tagen. Verantwortlich dafür zeichnen offenbar die beiden weiteren Bewohner des Anwesens, eine 62 Jahre alte Frau sowie ein 63 Jahre alter Mann.
Warum sie den Tod des Hausbesitzers nicht gemeldet haben, sondern ihn wenige Zentimeter tief im Garten vergruben, weiß die Polizei noch nicht. Eines Kapitalverbrechen sind die beiden aber derzeit nicht verdächtig. Daher sind sie auch nicht einem Haftrichter vorgeführt, sondern bereits im Laufe des Tages aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden. Die Ermittlungen der Polizei gehen jedoch weiter:
Möglicherweise fällt die Tat strafrechtlich unter Störung der Totenruhe. Der verscharrt Senior soll nun ein richtiges Begräbnis bekommen.