Nalbach: Jetzt ist es traurige Gewissheit: Bei dem Mann aus Nalbach, der bestialisch umgebracht wurde (wir berichteten), handelt es sich um den vermissten Nikolaus L. († 60). Das hat die Polizei bestätigt. Der Alt-Punker galt seit Freitag vergangener Woche als vermisst. Er lebte zuletzt in einer betreuten Wohngruppe in Nalbach. Weil es eine Woche lang keinerlei Lebenszeichen von dem Mann mit den Punk-Klamotten gegeben hatte, suchte der Kriminaldienst in Saarlouis seit dem gestrigen Freitagvormittag mithilfe der Öffentlichkeit nach dem kräftigen 60-Jährigen mit dem grauen Irokesen-Haarschnitt und Piercings in Ohren und Nase.
Was die Fahnder da noch nicht ahnen konnten: Zu diesem Zeitpunkt war der Vermisste leider längst tot. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei kannten sich die beiden Tatverdächtigen und das 60-jährige Opfer erst seit ein paar Tagen, und das auch nur flüchtig. Irgendwann nach seinem Verschwinden traf der Punker im Ort auf den späteren Tatverdächtigen. Der 41-Jährige lud seinen Bekannten in seine Wohnung in der Hubertusstraße ein.
Dort befand sich auch die 50-jährige spätere Tatverdächtige. Zusammen tranken die drei zunächst in gemütlicher Runde Alkohol, so die Polizei. Im Verlauf des Treffens kam es aus bislang ungeklärten Gründen aber dann zum Streit zwischen den drei, wobei der 60-jährige Mann getötet wurde. Wie genau der Nalbacher zu Tode kam, will die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit nicht sagen.
Sicher scheint aber, dass dem Opfer erst nach dessen Tod die Extremitäten abgetrennt wurden – offenbar, um sich leichter seiner Leiche entledigen zu können. Arme, Beine und Kopf wurden in einem Waldstück in der Nähe des Tatorts vergraben. Danach schafften es die beiden aber wohl nicht, den Torso des Mannes verschwinden zu lassen. Er lag tagelang in der Wohnung des 41-Jährigen.
Ob der Wohnungsinhaber in dieser Zeit weiter in seiner Wohnung lebte, teilt die Polizei nicht mit. Vermutlich aufgrund des Fahndungsdrucks durch die öffentliche Suche nach dem Opfer ging der Mann gestern jedenfalls freiwillig zur Polizei. Die Ermittlungen laufen weiter.