Saarlouis: Von allen saarländischen Landkreisen ist der Kreis Saarlouis derzeit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen. Die Inzidenz liegt dort aktuell über 500, in den vergangenen sieben Tagen sind fast 1.000 neue Fälle gemeldet worden. Seit Mittwoch sind im Landkreis wie in allen anderen Kreisen wieder Soldaten in den jeweiligen Gesundheitsämtern eingesetzt, um bei der Kontaktnachverfolgung zu helfen.
Dennoch muss der Kreis Saarlouis wie schon zuvor der Regionalverband Saarbrücken jetzt die allgemeine Kontaktnachverfolgung einstellen. Das dortige Gesundheitsamt ist derzeit an seiner absoluten Belastungsgrenze. Es werden nur noch Kinder und Jugendliche mit ihren Familien, Personen aus Altenpflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern sowie Personen aus weiteren vulnerablen Gruppen vom Gesundheitsamt direkt telefonisch kontaktiert.
Alle anderen Personen werden nicht mehr direkt vom Gesundheitsamt angerufen. Wer ein positives Corona-Testergebnis hat, soll seine engen Kontakte selbst informieren. Nicht geimpfte Kontakte sollen sich selbst in Quarantäne begeben. Zudem muss die positiv getestete Person alle ungeimpften Kontakte mit vollständigem Namen, Adresse und Telefonnummer an das Gesundheitsamt per E-Mail melden.
Die zuständige Ortspolizeibehörde stellt ihnen dann die schriftliche Quarantäneanordnung in Form eines Briefs zusammen mit einem Informationsschreiben des Gesundheitsamts zu. Landrat Patrik Lauer (SPD) erklärt: „Die Mitarbeiter der Kontaktnachverfolgung haben sich bisher bis an ihre Belastungsgrenze und darüber hinaus in unglaublich hohem Maße engagiert und tun dies auch weiterhin. Dafür ein herzliches Dankeschön!
Mit den hohen Fallzahlen, der hohen Inzidenz und angesichts einer zurzeit weiterhin wachsenden vierten Welle ist es unserem Gesundheitsamt nun jedoch nicht mehr möglich, die Kontaktnachverfolgung in seit Beginn der Pandemie erfolgter Art und Weise fortzuführen. Mit Blick auf die momentane Gesamtsituation ist es nur folgerichtig und vor allem vernünftig, sich bei der Kontaktnachverfolgung jetzt auf die vulnerablen Personengruppen zu konzentrieren, um einer Gefährdung von Menschenleben noch effizienter begegnen zu können.“