Saarbrücken: Es sieht ein bisschen so aus, als sei eine Horde Dinosaurier ausgebrochen und an der Saar unterwegs. Im Saarbrücker Stadtteil Klarenthal sind aktuell riesige Bagger mit Abrissarbeiten beschäftigt. Die Baumaschinen fressen und hämmern sich durch Jahrzehnte alten Stahlbeton im Bereich der alten Stangenmühle. Hier wird ein etwa 70 Jahre altes Umspannwerk dem Erdboden gleichgemacht. Die Anlage steht genau an der Grenze zwischen Klarenthal und dem Völklinger Stadtteil Fenne.
Und da sich das Bauwerk unmittelbar an der A 620 befindet, ist während der Abrissarbeiten das gesamte Wochenende über die Richtungsfahrbahn von Völklingen nach Saarbrücken für den Verkehr gesperrt. Zu groß ist die Gefahr, dass Trümmer auf die Fahrbahn stürzen. So nah dürfte man an der Autobahn heutzutage überhaupt nicht mehr bauen – als das Umspannwerk errichtet wurde, verlief hier noch eine Bundesstraße.
Das alte Gebäude steht zwar unter Denkmalschutz, ist allerdings im Laufe der Jahrzehnte so marode geworden, dass es nicht mehr zu retten war. Direkt nebenan ist ein neues Umspannwerk aufgebaut worden und mittlerweile auch in Betrieb gegangen. In der Anlage wird Hochspannung von 35.000 Volt umgewandelt in Niederspannung, wie sie bei jedem von uns aus der Steckdose kommt. Voraussichtlich werden die Abrissarbeiten noch bis Montag um 5 Uhr andauern, so lange bleibt die Autobahn gesperrt.
Offizielle Umleitungsstrecke ist von Völklingen aus über die Karolinger Brücke, durch den großen Kreisverkehr am Amtsgericht, auf der B 51 weiter in Richtung Luisenthal und dort nochmals über die Saarbrücke bis zur Anschlussstelle Klarenthal. Viele Autofahrer nutzen aber auch einfach die Strecke über die Saarbrücker Straße durch die Völklinger Stadtteile Fürstenhausen und Fenne. Sollten die Arbeiten vorzeitig beendet werden, könnte auch die Autobahnsperrung früher als geplant aufgehoben werden.