Freisen: Im Nordsaarland ist am heutigen Freitagmorgen ein Geldautomat gesprengt worden. Gegen 3.30 Uhr gibt es eine gewaltige Detonation in der Freisener Sparkassen-Filiale in der Bahnhofstraße. Die Explosion verwüstet den kompletten öffentlich zugänglichen Vorraum der Bankfiliale. Dreist: In dem Gebäude sind über der Sparkasse Wohnungen, die unkontrollierte Explosion gefährdet das Leben der Bewohner. Ob die Täter ihr Ziel erreichen und Bargeld aus dem Automaten erbeuten können, ist derzeit nicht bekannt.
Jedenfalls flüchten sie unerkannt mit einem Fahrzeug vom Tatort, bevor die Polizei eintrifft. Vermutliche Fluchtrichtung: Die Autobahnen A 62 und A 1 nach Trier. Während die Polizei eine Fahndung nach den Tätern einleitet, untersucht die Freiwillige Feuerwehr den Ort des Geschehens. Ob die Statik des Gebäudes beeinträchtigt worden ist, ist noch unklar. Außer der Bahnhofstraße muss während der Tatortaufnahme und den Aufräumarbeiten auch die Schulstraße mehrere Stunden lang gesperrt werden.
Es ist nicht der erste Vorfall in jüngster Zeit in der Gegend: In der Nacht zum Mittwoch sprengen Unbekannte den Geldautomaten der Sparkassenfiliale im benachbarten Glan-Münchweiler, keine 20 Kilometer vom jetzigen Tatort entfernt. Dabei lösen sie kurz nach drei Uhr Alarm aus, sind also zu einer ähnlichen Uhrzeit am Werk wie jetzt in Freisen. Auch bei dem Vorfall in Rheinland-Pfalz flüchten die Täter mit einem dunklen Kombi, möglicherweise einem Audi A 6, in Richtung A 62.
Hochmotorisierte, oftmals gestohlene Audis gehören zu den bevorzugten Fluchtfahrzeugen der Automatensprenger, weshalb sie auch Audi-Bande genannt werden. Oftmals handelt es sich um organisierte Kriminelle aus den Niederlanden. Sie können nur selten von der Polizei gestellt werden. Eine sofort eingeleitete Fahndung verläuft denn auch sowohl in Glan-Münchweiler als auch in Freisen ergebnislos, die Diebe können unerkannt entkommen.