Saarbrücken: Prozess vor dem Landgericht Saarbrücken gegen ein Ehepaar aus dem Saarland. Die Beweise gegen sich sollen die 28-Jährige und ihr 30-jähriger Ehemann selbst geschaffen haben: Auf sechs von den Behörden aufgefundenen Videodateien ist zu sehen, wie ein kleines Kind mehrfach gequält und missbraucht wird. Dabei soll es sich um den Sohn des Homburger Ehepaars handeln! Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft:
In einem der Handyvideos ist die Angeklagte zu sehen, wie sie dem damals fünf Jahre alte Kind im Intimbereich durch Drücken Schmerzen verursacht. Dabei fragt sie das Kind: „Tut das weh?“ und macht weiter, während der Angeklagte mit der Kamera näher rangeht. Später fügt die Angeklagte lachend dem Kind mit einem Finger und einem Holzlöffel Schmerzen zu und hört auch nicht auf, als der Junge mehrfach „Nein, aua“ schreit.
Das 10 Minuten und 35 Sekunden lange Video schickt sie später an einen Bekannten. In einem weiteren Video will das Kind während einer Tat auf einem Wickeltisch aufstehen und wird sofort wieder nach unten gedrückt, ein anderes Mal fängt das Kind während der Tat an zu weinen.
In einem weiteren Handyvideo wird offenbar eine Untersuchung nachgespielt, wobei ein Fieberthermometer und ein Zäpfchen verwendet werden und das Kind „Aaah“ sagen muss. Wieder ein anderes Mal sagt die 28-Jährige ihrem lauthals schreienden Sohn „Das tut weh, ich weiß“ und macht danach noch heftiger einfach weiter.
Soweit die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft, die die Anklagebehörde im Laufe des Verfahrens beweisen will. Der Angeklagte, der die Taten gefilmt haben soll, wird im Oktober vergangenen Jahres festgenommen und sitzt zunächst in Untersuchungshaft. Mittlerweile ist er wieder auf freiem Fuß. Seine Ehefrau wird einen Tag nach ihrem Mann festgenommen, sie sitzt immer noch in U-Haft. Ob sie sich zu den Vorwürfen äußern werden, ist noch unklar. Prozess wird fortgesetzt.