Völklingen: Tragischer Vorfall am heutigen Montagabend im Völklinger Stadtteil Luisenthal: Kurz nach 18 Uhr klettert am Bahnhof auf dem Bahnsteig zu Gleis 1 und 2 ein Heranwachsender auf einem Strommast herum! Ob im Rahmen einer Mutprobe oder aus anderen Gründen, wird derzeit von der Polizei noch geprüft. Jedenfalls kommt der junge Mann der Oberleitung zu nahe.
Um einen Stromschlag zu bekommen, muss man die Leitung nicht einmal berühren. 15.000 Volt mit einer Stromstärke von mehr als 1.000 Ampere jagen durch den Körper des Saarländers, der brennend vom Mast auf den Boden fällt.
Als der Vorfall sich ereignet, befindet sich gerade ein Personenzug im Luisenthaler Bahnhof. Doch das Eingreifen von Ersthelfern und dem eilig herbeigerufenen Rettungsdienst können dem Verunglückten nicht mehr helfen. Er stirbt auf dem Bahnsteig an seinen schweren Verletzungen. Die ebenfalls herbeigerufene Freiwillige Feuerwehr Völklingen rückt mit etwa 25 Einsatzkräften des Löschbezirks Luisenthal an. Die Helfer postieren Bauzäune und stellen damit einen Sichtschutz her, um den aussteigenden Fahrgästen des Zugs im Bahnhof den grausigen Anblick zu ersparen.
Die Betroffenen werden anderweitig weiterbefördert. Notfallseelsorger betreuen zudem weitere Betroffene vor Ort. Der Bahnverkehr auf der Saarstrecke zwischen Saarbrücken und Trier wird eingestellt, es kommt zu Zugausfällen und Verspätungen. Ein Notfallmanager der Deutschen Bahn wird alarmiert, um vor Ort die Oberleitung zu erden und so der Polizei die Ermittlungen auf den Gleisen zu ermöglichen.
Sowohl die für Bahnanlagen zuständige Bundespolizei als auch der für Todesermittlungen zuständige Kriminaldauerdienst der Landespolizei bearbeiten den Fall. Zudem sperren mehrere Kommandos der Landespolizei die umliegenden Straßen an, weil der Platz für die zahlreichen Einsatzfahrzeuge benötigt wird. Die SZ hatte zuerst über den Vorfall berichtet.