Saarbrücken: Eine ungewöhnliche Situation beschäftigt derzeit Besucher des Deutsch-Französischen Gartens im Saarbrücker Deutschmühlental: Eine junge Nilgans trägt ein komplettes Angelset, inklusive Vorfach, Schwimmer und möglicherweise einem Haken, im Schnabel. Zusätzlich hat sich ein kleiner Stock in ihrem Maul verfangen. Das Ganze schleppt das Tier allerdings nicht freiwillig mit sich herum: Die Gegenstände haben sich am Schnabel des Wasservogels verfangen! Derzeit ist nicht klar, ob das Tier so überhaupt fressen kann. Alle Versuche, die Gans zu fangen und von den Fremdkörpern zu befreien, blieben bisher erfolglos, da das Tier durch verschiedene erfolglose Fangversuche äußerst misstrauisch geworden ist.
Passanten haben in den letzten Tagen mehrfach versucht, das Tier einzufangen, was die Situation nur verschärft hat. Diese gut gemeinten, aber unkoordinierten Aktionen haben dazu geführt, dass die Gans zunehmend verängstigt ist und den Rettungskräften das Einfangen erschwert. Daher bittet das Team des Tiernotrufs Saarland die Besucher eindringlich, das Tier nicht weiter zu jagen oder einzufangen und dies den Fachleuten zu überlassen.
Auch die Feuerwehr Saarbrücken wurde bereits alarmiert, als eine Passantin am Dienstag die Berufsfeuerwehr um Hilfe bat. Zwar versuchten die Feuerwehrleute, die über eine speziell ausgebildete Tierrettungskomponente verfügen, den Vogel mit einem Käscher einzufangen, doch die Nilgans entkam und flog über den Deutschmühlenweiher auf die gegenüberliegende Wiese.
Besucher des Gartens werden daher gebeten, die Einsatzkräfte bei ihrer Arbeit nicht zu stören und Abstand zu halten. Ein unnötiger Notruf oder das Einmischen in die Rettungsversuche verzögert nur die Bemühungen, der Gans zu helfen. Die Retter beteuern: Die Nilgans wird schnellstmöglich fachgerecht versorgt werden.