Völklingen/Tokio: Als vor fast 30 Jahren zwei Saarländer eine Goldmedaille bei den olympischen Spielen gewinnen, ist Lisa Klein noch gar nicht auf der Welt. Bei der Olympiade 1992 im spanischen Barcelona holt der in Homburg geborene Michael Jakosits beim Schießen auf die Laufende Scheibe Gold, der ebenfalls gebürtige Homburger Andreas Walzer siegt beim Radfahren im Bahnvierer in der Mannschaftsverfolgung. In der selben Disziplin hat die Völklingerin Lisa Klein (25) nun bei den Spielen im japanischen Tokio mit ihren Teamkolleginnen die Goldmedaille gewonnen.
Zudem hat das Vierer-Team auf der 4000 Meter langen Strecke eine Weltrekordzeit hingelegt. „Wir haben einen enormen Willen, einen super Zusammenhalt und richtig gute Laune. Das hat es uns hier einfacher gemacht“, erklärt die gebürtige Saarbrückerin Lisa Klein den Erfolg ihrer Mannschaft. Die 25-jährige Spitzensportlerin ist seit 2006 im Radsport aktiv. Erste Erfahrungen sammelt sie beim RSC Überherrn, mit 14 Jahren besucht sie eine Sport-Eliteschule mit Bahnrad-Stützpunkt in Kaiserslautern.
Mit 2015 bekommt die damals 19-Jährige ihren ersten Profi-Vertrag beim Bigla Pro Cycling Team. Ein Jahr später wechselt die Saarländerin zum Olympiastützpunkt ins thüringische Erfurt, wird in die Sportfördergruppe der Bundeswehr aufgenommen und fährt zu den Olympischen Spielen ins brasilianische Rio de Janeiro. Allerdings kann Klein da noch nicht zeigen, was sie drauf hat: „Dort wurde ich leider nicht eingesetzt, aber mir war damals schon klar: 2020 will ich wieder am Start sein – und das nicht nur in einer Disziplin.“
2020 wird, bedingt durch die Corona-Pandemie, nichts aus den olympischen Spielen. Sie werden ins folgende Jahr verlegt. Und da zeigt die Völklingerin jetzt allen, was sie kann. „Das Ziel war auf jeden Fall, eine Medaille zu gewinnen“, freut sich Klein. Das hat geklappt. Herzlichen Glückwunsch!