Vorwurf versuchter Mord: Neunkircher soll Gesicht seines Opfers angezündet haben

Neunkirchen: Ein Fall, der bereits im vergangenen Jahr für Entsetzen gesorgt hat, kommt diesen Monat vor Gericht. Es geht um eine unglaublich brutale Tat, bei der das Opfer beinahe sein Leben verloren hat. Schauplatz des Verbrechens ist im vergangenen August der berüchtigte Postpark in Neunkirchen. Hier treffen sich bekanntermaßen regelmäßig Drogenabhängige. In diesem Milieu spielt sich auch der Übergriff ab. Tatverdächtig ist ein 32 Jahre alter Mann, das Opfer soll ein Bekannter des Mannes sein.

Wie Zeugen später bei der Polizei aussagen, soll es zwischen den beiden Männern plötzlich zu einem Streit gekommen sein. Der jüngere von beiden soll dann eine Dose genommen haben, der Inhalt ist nicht näher bekannt. Aber das Gefäß enthält zum Versprühen des Inhalts auch hoch brennbares Gas als Treibmittel. Der 32-Jährige soll seinem Opfer mit der Dose ins Gesicht gesprüht und das Gas mit einem Feuerzeug angezündet haben!

Der 48-Jährige erlitt dabei schwerste Verbrennungen und musste mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Spezialklinik für Brandopfer nach Ludwigshafen geflogen werden. Jetzt hat das Landgericht Saarbrücken die Anklage gegen den 32-Jährigen zugelassen, die Staatsanwaltschaft Saarbrücken wirft ihm versuchten Mord vor. Denn mit Heimtücke und Grausamkeit sieht die Anklagebehörde zwei Mordmerkmale erfüllt. Das Inbrandsetzen des Gesichts habe zu besonderen Qualen und Vernichtungsschmerzen geführt, so die Überzeugung.

Gegenüber der Polizei hat der Beschuldigte erst erklärt, gar nicht der Täter zu sein. Stattdessen habe er seinem Bekannten helfen wollen, als der sich beim Erhitzen von Heroin versehentlich selbst angezündet habe. Im Ermittlungsverfahren hat der 32-Jährige dann aber zu den Vorwürfen geschwiegen. Der Prozess beginnt am 23. Januar, es sind insgesamt zwei Verhandlungstage vorgesehen.