Mainz/Saarbrücken: Während das Saarland aus dem von den Bundesländern beschlossenen Stufenplan aussteigt und weiterhin auf Lockdown setzt (wir berichteten), wird der Plan im benachbarten Rheinland-Pfalz wie geplant umgesetzt. Die dortige Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat grünes Licht gegeben für Öffnungen von Restaurants und Cafés. Die dürfen, wie es im Stufenplan Anfang März festgeschrieben worden ist, ab Montag in Regionen öffnen, in denen die Inzidenz unter 100 liegt.
Das ist bei den direkt an das Saarland grenzenden Regionen fast überall der Fall: In Zweibrücken liegt die 7-Tages-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut derzeit bei 35, im Landkreis Kaiserslautern bei 36 und in Kaiserslautern selbst bei 31. Im Landkreis Kusel beträgt die Inzidenz 39, im Landkreis Birkenfeld 64, im Landkreis Trier-Saarburg 54 und in Trier-Stadt 60. In Pirmasens sind es gerade noch 99.
Nur im Landkreis Südwestpfalz wird die Gastronomie wohl noch dicht bleiben müssen: Hier liegt die Inzidenz mit 107 derzeit über dem Grenzwert von 100. Überall sonst dürfen die Gastronomen erstmals seit mehr als vier Monaten wieder Gäste in den Außenbereichen bewirten. Dreyer zu der Maßnahme: „Es ist mir lieber, Menschen gehen Wandern und sitzen dann mit Abstand im Gartenlokal, statt über Ostern nach Mallorca zu fliegen.“ Bei Inzidenzen über 100 soll, wie es im Stufenplan steht, die Notbremse gezogen werden. Ganz anders sieht es im Saarland aus. Dort liegt die Inzidenz derzeit laut RKI bei 59 – deutschlandweit ist sie nur in Schleswig-Holstein mit 58 noch niedriger. Trotzdem hat der Ministerrat am Donnerstag ein „Weiter so“ in Sachen Lockdown beschlossen. Den mühsam errungenen Stufenplan will man vorerst nicht umsetzen. Stattdessen spricht sich Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) für eine Fortsetzung des Lockdowns aus: Die Kontaktbeschränkungen könnten nicht weiter aufgehoben, sondern die geltenden Einschränkungen müssten verlängert werden.