Saarbrücken: Ab kommenden Montag führt das Saarland erstmals wieder Verschärfungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ein. Derzeit liegen alle Landkreise im Saarland weit unter dem Schwellwert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern je Woche, ab dem es wieder zu einem Lockdown kommen würde. Allerdings gibt es deutschlandweit immer mehr Landkreise und Regionen, wo der Wert teils deutlich überschritten wird. Beispielsweise kommt es im nordrhein-westfälischen Gütersloh bedingt durch einen Corona-Massenausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies derzeit zu erhöhten Infektionszahlen. Andere Bundesländer haben daher bereits in den vergangenen Tagen beschlossen, Menschen aus diesen Risikogebieten nicht mehr einreisen zu lassen oder unter Quarantäne zu stellen. Jetzt zieht das Saarland nach und macht ebenfalls dicht!
Die Landesregierung hat nun ebenfalls beschlossen, dass Menschen, die aus einem Landkreis mit mehr als 50 Infizierten pro 100.000 Einwohner kommen, nicht mehr im Saarland in Hotels und Pensionen, Jugendherbergen oder auf Campingplätzen zugelassen werden.
Von diesem Verbot hat der saarländische Ministerrat in seiner Sondersitzung am gestrigen Donnerstag auch Ausnahmen vorgesehen. Wer einen negativen Corona-Test vorweisen kann, der nicht älter als 48 Stunden alt ist, soll von den Beschränkungen ausgenommen werden. Zudem wird das Verbot wohl nur für das Beherbergungsgewerbe gelten.
Wer beispielsweise seine eigenen Familienmitglieder bei sich schlafen lassen will, obwohl die aus einem Risikokreis stammen, wird das weiterhin tun dürfen. Übernachten im eigenen Auto oder im Lkw wird möglicherweise von der neuen Verschärfung ebenfalls nicht erfasst. Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) wünscht sich eine einheitliche Lösung. Er soll den bayerischen Ministerpräsidenten und Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz, Markus Söder (CSU), um ein bundeseinheitliches Vorgehen gebeten haben.