Saarbrücken: Prozessbeginn am heutigen Donnerstagmorgen in Saal 137 am Landgericht Saarbrücken. Auf der Anklagebank sitzt Isaac G. Der 23 Jahre alte gebürtige Saarbrücker wird in Handschellen in den Saal geführt. Seit 8. Juli vergangenen Jahres ist er zwangsweise in der Saarländischen Klinik für Forensische Psychiatrie in Merzig untergebracht, weil von ihm eine Gefahr für die Öffentlichkeit ausgeht. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken wirft dem jungen Mann zwei Taten vor:
Am 26. Juni hörte G. nachts gegen 3.40 Uhr in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Moltkestraße extrem laute Musik. Ein Nachbar will nach dem Rechten sehen. Vor der Wohnung liegen Teile des Inventars des Ruhestörers verstreut. Der Nachbar klopft an die Tür, wird hereingebeten und bekommt sogar ein Getränk angeboten. Von da an eskaliert die Situation dann aber. Der 23-Jährige droht dem Nachbarn, ihm eine abzuziehen, sich an dessen Mutter zu vergreifen und stürmt dann mit einem Messer auf sein Gegenüber los. Der Angegriffene flüchtet hinter eine Tür, verletzt wird zum Glück niemand.
Ein zweiter Vorfall am 7. Juli geht dafür umso dramatischer aus. Der 23-Jährige sitzt abends kurz vor 18 Uhr auf einer Mauer vor einem Fußgängertunnel in Saarbrücken. Als drei junge Leute an ihm vorbeigehen, ruft er die Passanten zu sich und fordert drohend Geld. Als er keins bekommt, wird G. immer aggressiver. Er holt ein Messer hervor, droht „ich stech euch alle ab“ und fragt die Gruppe: „Wollt ihr wirklich für ein bisschen Geld sterben?“ Als der 23-Jährige immer noch nichts bekommt, sticht er auf einen jungen Mann mit dem Messer ein.
Er trifft sein Opfer unterhalb des Schulterblatts und setzt ihm so eine klaffende Schnittwunde auf dem Rücken zu. Bei seiner Festnahme sagt er: „Hätte ich eine Pistole gehabt, wären alle drei gestorben.“ Soweit die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft. Am heutigen Verhandlungstag ist nur die Anklage verlesen worden, der Prozess wird fortgesetzt.