Saarbrücken: Aus Tierliebe wird am Montagabend auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs in Saarbrücken purer Hass. Eine Frau, die dort gegen 18 Uhr mit einem Mann unterwegs ist, lässt ihren sechs Jahre alten Sohn auf dem Vorplatz mit einem Roller spielen. Das Kind scheucht dabei, ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt, dort sitzende Vögel auf. Über dieses Verhalten regt sich eine junge Frau massiv auf. Sie stellt die Mutter des Jungen und deren männliche Begleitung zur Rede.
Im Verlauf des Wortgefechts wegen der Tauben zieht die Angreiferin plötzlich Pfefferpray hervor und setzt es gegen die 26-jährige Mutter, die Begleitperson und sogar das Kind ein. Außerdem zerreißt sie das T-Shirt des Mannes. Die Bundespolizei wird hinzugerufen und kann alle Beteiligten noch vor Ort antreffen. Es stellt sich heraus, dass es sich bei der Angreiferin um eine 19-jährige Heranwachsende handelt. Sie zeigt sich auch gegenüber den Beamten bei der Befragung wenig einsichtig. So fordert sie, natürlich ohne Erfolg, das Pfefferspray zurück, das die Ermittler als Beweismittel sichergestellt haben.
Die drei Opfer müssen in der Zwischenzeit ärztlich vom Rettungsdienst versorgt werden. Die Polizei kann später einen Zeugen ermitteln, der die Schilderungen der attackierten Mutter bestätigt. Doch damit ist der Streit noch nicht zu Ende. Im Laufe des Abends meldet sich die Mutter nochmals aufgelöst bei der Polizei: Auf der Heimreise im Zug in Richtung Saarlouis ist es wieder zu einem Aufeinandertreffen mit der 19-Jährigen gekommen.
Die ist auf die 26-Jährige zugekommen, hat ihr ins Gesicht gespuckt und den kleinen Sohn massiv bedroht. Die 19-Jährige erwartet daher nun nicht nur ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung nach dem Vorfall auf dem Bahnhofsvorplatz. Sondern auch wegen Beleidigung, Körperverletzung sowie Bedrohung nach dem Vorfall im Zug.