Saarbrücken: Schlechte Nachrichten für alle, die gern mit dem Fernbus vom Saarland aus in die weite Welt fahren. Das Unternehmen FlixMobility, das unter anderem die beliebten Flixbusse anbietet, rechnet damit, in Zukunft einen Teil seiner Strecken einstellen zu müssen. Grund: die Klimapläne der Bundesregierung. Die sehen vor, dass die Mehrwertsteuer für Bahnverbindungen im Fernverkehr von derzeit 19 Prozent auf den niedrigeren Satz von sieben Prozent gesenkt werden soll. In der Folge sollen dadurch auch die Preise für Bahntickets sinken. FlixMobility fühlt sich durch diese Regelung aus dem Klimapakt ungleich behandelt. Das Münchner Unternehmen hat daher nun eine Klage beim Bundesverfassungsgericht angekündigt und prüft auch eine Beschwerde bei der EU-Kommission. Denn ein vom Unternehmen beauftragtes Gutachten sagt aus, dass die Vergünstigung für den Schienenverkehr gegen die steuerliche Neutralität verstößt.
Sollten die Regelungen nicht geändert und auch auf Fernbusse ausgeweitet werden, könnte das zu Streichungen im Streckennetz von Flixbus führen, voraussichtlich um ganze 30 Prozent. Die Haltestellen in Neunkirchen und Homburg und Neunkirchen könnten dann zum Großteil wegfallen, in Saarbrücken könnten viele innerdeutsche Verbindungen eingestellt werden.
Derzeit bringt Flixbus die Saarländer zum Beispiel schon für sieben Euro in dreieinhalb Stunden von Saarbrücken nach Frankfurt. Für 16 Euro geht es in viereinhalb Stunden von Saarbrücken nach Köln, für 25 Euro in elf Stunden nach Berlin und für 18 Euro in sieben Stunden von Saarbrücken nach München – alles ohne Umsteigen.
Auch viele internationale Verbindungen bietet Flixbus ab Saarbrücken an: Zum Beispiel für neun Euro in gut anderthalb Stunden nach Luxemburg, für 15 Euro in fünf Stunden nach Paris und für 20 Euro in vier Stunden nach Brüssel – auch alles ohne Umsteigen. Die Bahn ist zwar in einigen Fällen etwas schneller, aber kann mit den Preisen nicht mithalten.