Heusweiler: Am gestrigen Montagnachmittag steht ein Mitarbeiter des Landesbetriebs für Straßenbau mit seinem Lkw auf dem Rastplatz Kutzhof Nord an der A 8 bei Heusweiler. Er beobachtet, wie der Fahrer eines dort geparkten rumänischen Lkws an die Ladefläche seines Sattelschleppers geht und mit mehreren jungen Männern spricht, die zwischen der Ladung kauern. Dann verschließt er den Auflieger wieder. Mit auf dem Parkplatz steht ein weiterer Lkw der gleichen Spedition.
Der Augenzeuge wählt umgehend den Notruf und meldet den Vorfall. Daraufhin rücken Kommandos der Landespolizei, der Bundespolizei und auch Beamte des Zolls zu dem Rastplatz aus. Die beiden Lkws können gestellt werden. Auf der Ladefläche eines der Lastwagen sitzen in der Tat fünf afghanische Flüchtlinge im Alter von 20 bis 30 Jahren. Sie werden festgenommen, im Gefangenentransporter zum Bundespolizeirevier auf der Goldenen Bremm gebracht. Dort stellt sich heraus: Den Männern ist versprochen worden, dass sie nach Frankreich gebracht werden. Dafür haben sie zum Teil viel Geld an einen Schleuser bezahlt.
Drei der illegalen Einwanderer werden dem Haftrichter vorgeführt, die beiden anderen verbringen die nächsten Tage in einer Jugendeinrichtung im Saarland. Bundespolizeisprecher Karsten Eberhardt: „Oftmals steigen illegale Einreisende vom Fahrer unbemerkt in Lkws. In diesem Fall sieht es aber so aus, dass der Fahrer sich der Schleusung schuldig gemacht haben könnte.“ Ein Indiz: Die Planen des Lastwagen weisen keinerlei Beschädigungen, etwa durch Aufschlitzen, auf.
Der rumänische Trucker und sein Bruder, der den zweiten Lkw lenkt, werden ebenfalls vernommen. Sie fahren im Blaulicht-Konvoi mit Polizeibegleitung vom Rastplatz zur Goldenen Bremm. Nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen entscheidet die Staatsanwaltschaft die beiden weiterfahren zu lassen. Den mutmaßlichen Schleuser erwartet nun ein Strafverfahren.