Saarwellingen: Am gestrigen Freitagabend gegen 21.30 Uhr rücken im Ortskern von Saarwellingen mehrere Einsatzfahrzeuge des Zolls an einem Wohn- und Geschäftshaus an. Die Beamten stürmen ein Shisha-Cafe im Erdgeschoss des Gebäudes in der Vorstadtstraße. Der Laden hat zu diesem Zeitpunkt geöffnet, die Gäste werden von den Beamten nach Hause geschickt. Dann beginnen die Einsatzkräfte mit der Durchsuchung des Etablissements.
Augenzeugen berichten, dass erst um ein Uhr in der Nacht die letzten Beamten wieder abrücken. Den unbestätigten Augenzeugenberichten zufolge suchen die Zöllner dabei nach dem Betreiber des Lokals, das im Mai 2021 erstmals seine Pforten geöffnet hat. Angeblich soll der Mann aber weder vor Ort noch telefonisch aufzutreiben gewesen sein. Am heutigen Samstagmorgen deutet nichts mehr auf die Razzia hin. Ein abgemeldeter BMW mit Werbeaufschrift der Kneipe steht vor dem Anwesen. Ob der Wagen vom Besitzer so abgestellt worden oder das Fahrzeug vom Zoll von Amts wegen abgemeldet worden ist, bleibt unklar. Ob der Shisha-Betrieb nun weitergeht, weiß man nicht.
Auch, was genau der Zoll gesucht hat, ob die Fahnder fündig geworden sind und was genau dem Betreiber vorgeworfen wird, ist zum aktuellen Zeitpunkt komplett unbekannt. Die Saarbrücker Behörde ist aktuell für Rückfragen nicht erreichbar. Die Razzia am Kreisel im Ortskern von Saarwellingen ist nicht die erste in diesem Jahr:
Erst im Mai hat es nur ein paar Meter weiter im benachbarten Pizza-Service einen Einsatz des Zolls gegeben (wir berichteten). Viele Shisha-Bars sind in der Vergangenheit im Saarland wegen Verstößen gegen das Steuerrecht ins Visier der Behörden geraten. Die Straftaten reichen von Schwarzarbeit über Tabak mit illegalen Inhaltsstoffen bis hin zur Nichtversteuerung von importierten Rauchwaren. Die Zollbehörden führen daher regelmäßig Razzien durch, um die Einhaltung der Gesetze zu überprüfen.