Saarbrücken: In der Saarbrücker Innenstadt kommt es aktuell zu einem Chemie-Einsatz der Feuerwehr. Kurz nach 9.30 Uhr melden sich Bewohner eines Mehrparteienanwesens in der Hohenzollernstraße bei den Einsatzkräften. In dem Gebäude hat sich ein bestialischer Geruch ausgebreitet, der auch Probleme beim Atmen verursacht. Feuerwehr und Rettungsdienst eilen daraufhin zum Ort des Geschehens, das gesamte Gebäude wird umgehend geräumt.
Die Betroffenen können in der Nähe an einer Sammelstelle warten, dort werden sie auch von der ebenfalls alarmierten Polizei zu dem Vorfall befragt. Denn schnell ist klar: Es hat sich nicht ein Unfall ereignet, sondern es ist wohl mit voller Absicht eine Chemikalie in dem Gebäude verteilt worden. Bei dem Stoff handelt es sich ersten Ermittlungen und Untersuchungen der Feuerwehr zufolge um Buttersäure. Die riecht nicht nur übel, sondern kann auch Dämpfe freisetzen, die in höheren Konzentration beim Menschen die Augen und die Atemwege reizen können.
Tatsächlich klagen zwei Bewohner über gesundheitliche Beschwerden, die Verletzten werden vom Rettungsdienst behandelt. Ungefähr 40 Personen sind in dem Wohnkomplex polizeilich gemeldet, wie viele davon auch beim Austritt der Chemikalie zu Hause gewesen sind, ist noch unklar. Der reizende Stoff ist offenbar in einem Flur ausgeschüttet worden, sodass sich der beißende Gestank im gesamten Gebäude ausbreiten konnte. Die Feuerwehr hat mit Dekontaminationsmaßnahmen begonnen.
Dabei kann unter anderem Cola zum Einsatz kommen: Die Limonade enthält Phosphorsäure, mit der die Buttersäure bekämpft werden kann, wenn es sich nur um geringe Mengen handelt. Hinweise auf den Täter gibt es aktuell noch nicht. Sollte er gefasst werden, muss er sich wohl wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten und wahrscheinlich auch den mehrere tausend Euro teuren Einsatz bezahlen.
