Rehlingen-Siersburg: Wenn irgendwo ein Sack Reis umfällt, ist das keine Meldung wert. Wenn es sich um mehr als 1.000 Säcke auf der Autobahn handelt, sieht die Sache schon anders aus. Die A 8 in Richtung Zweibrücken am Donnerstagmorgen. Kurz nach zehn Uhr kollidierten rund 300 Meter vor der Anschlussstelle Rehlingen-Siersburg zwei Sattelschlepper. Der eine wird gelenkt von einem 54 Jahre alten Serben, ist beladen mit riesigen Graphitelektroden, die in Stahlwerken zum Einsatz kommen.
Der Laster des Mannes befindet sich auf dem Standstreifen. Polizei-Einsatzleiter Benjamin Bollbach: „Ob er dort stand oder sich bewegte, ist derzeit noch unklar.“ Von hinten kommt dann ein 55-jähriger Trucker aus Süddeutschland angefahren. Seine Ladung: 24 Tonnen Basmati-Reis, abgepackt in Säcken zu fünf und zu zwanzig Kilo. Die beiden Fahrzeuge kollidieren, der Auflieger des Reis-Lasters wird völlig zerfetzt. Der Reis verteilt sich überall auf dem Asphalt, macht die Fahrbahn fast so rutschig wie eine Eisschicht. Vollsperrung, der Verkehr wird abgeleitet.
Ein Bergungsunternehmen aus Saarwellingen kommt zur Einsatzstelle. Michael Dzakovic: „Zunächst werden die großen Fahrzeugteile aufgehoben, dann die Reissäcke von der Fahrbahn in Container geladen. Danach muss die Autobahn gereinigt werden, wahrscheinlich mit Kehrmaschinen.
Zum Schluss müssen dann die beschädigten Lkws gesichert und abgeschleppt werden.“ Bis die Strecke wieder freigegeben werden kann, wird es noch Stunden dauern. Auto- und Lkw-Fahrer, die direkt hinter der Unfallstelle feststecken, dürfen die Autobahn unter Polizeibegleitung rückwärts verlassen.
Die Höhe des Sachschadens kann derzeit noch nicht beziffert werden. Immerhin bleiben die beiden Lkw-Fahrer bei dem Unfall unverletzt. Die Polizei ermittelt nun, wie es zu dem Unglück gekommen ist und wer die Schuld daran trägt.