Dillingen/Merzig: Es war ein Megastau zu Beginn der Baumaßnahmen auf der A8 vor Dillingen-Mitte. Richtung Merzig staute sich die Blechlawine unendlich lang. Grund: Die Fahrbahndecke wird auf der Autobahn von Merzig kommend in Fahrtrichtung Neunkirchen erneuert. So weit so schlecht.

Doch das Chaos war geradezu vorprogrammiert. Denn die Sperrung erfolgt zum Unzeitpunkt. Denn von Merzig aus gibt es genau zwei sinnvolle Umleitungen nach Saarlouis: Einmal durch komplett Dillingen oder durch Siersburg auf der L170 Richtung Wallerfangen. Die Krux an der Sache ist aber, dass besagte L170 derzeit wegen Krötenwanderung voll gesperrt ist. Ergo bleibt den Pendlern nur noch der mühsame Weg durch Dillingen. Und davon haben jetzt auch einen Monat lang die Einwohner der Hüttenstadt was. Kurz mal eine Erledigung innerhalb der Stadt machen, gleicht fast einer Tagestour.

Deshalb muss die Frage gestattet sein: Was hat sich die Autobahn GmbH bei der gestrigen Sperrung gedacht? Konnte man die Baumaßnahmen nicht auch schon in der letzten Woche während der Winterferien beginnen? Dann wäre zumindest schon mal eine Woche etwas entspannter gelaufen. Warum beginnt man pünktlich zum ersten Schultag mit einer solchen Maßnahme. Vor allem aber: Es ist hinreichend bekannt, dass die L170 zwischen Siersburg und Wallerfangen zu dieser Jahreszeit immer voll wegen der Amphibienwanderungen gesperrt ist. Man muss erwarten können, dass Baustellenplaner ein solches Szenario vor Augen haben, bevor man Maßnahmen plant.

So standen Autofahrer gestern stellenweise über 2 Stunden im (hausgemachten) Megastau. Auch wenn die SZ  derweil in Erfahrung gebracht haben will, dass derzeit nach Lösungen für eine alternative Umleitung geprüft würde. Das habe Klaus Kosok von der Autobahn-Gesellschaft in Neunkirchen angekündigt. Möglicherweise kann die L170 wenigstens tagsüber freigegeben werden kann. Was Tierschützer zu der Ankündigung sagen, will man sich nicht ausmalen. Setzen, sechs – liebe Autobahnmeisterei!

Auch heute brauchen Autofahrer wieder gute Nerven. Neue große Staus sind vorprogrammiert.