Saarlouis: Blackout heute Vormittag in der Kreisstadt. Gegen 10.30 Uhr gehen in nahezu allen Stadtteilen die Lichter aus. Große Einkaufsmärkte, Arztpraxen, Industriebetriebe – nirgendwo geht mehr was. Besonders vorbereitet sind die Krankenhäuser, die für solche Fälle mit eigenen Notstromaggregaten ausgerüstet sind. Auch bei den Ford-Werken auf dem Röderberg gibt es nur ein kurzes Flackern, dann läuft die Produktion normal weiter. Stromausfälle werden unter anderem aus der Innenstadt, Lisdorf, Beaumarais, Roden und Fraulautern gemeldet. Bis zu 40 Minuten lang dauert der Blackout nach Auskünften der Stadtwerke. Insgesamt sind 14 500 Haushalte betroffen.
Der Grund dafür: Zunächst unklar. Die Elektro-Fachleute suchen fieberhaft. Aber auch für die Feuerwehr bedeutet die Situation viel Arbeit. Im Ärztehaus am Kaiser-Friedrich-Ring stecken Menschen im Aufzug fest. Die Feuerwehr rückt aus, da ist der Strom glücklicherweise wieder da. Auch im Fraulauterner Werk des niederländischen Schraubenherstellers Nedschroef gibt es einen Feuerwehreinsatz. Die Brandmeldeanlage des Unternehmens hat angeschlagen, vermutlich eine Fehlfunktion aufgrund des Stromausfalls.
Neben dem Strom fallen bei einigen Anbietern auch die Mobilfunkzellen aus. Am späten Vormittag kommt dann nach und nach der Strom zurück. Die Stadtwerke versorgen das Gebiet über die Noteinspeisung und leiten Stromkreise um. Die Ursache für den massiven Ausfall wird in Lisdorf entdeckt. Im Bereich der dortigen Staustufe hat ein Schiff mit seinem Kranausleger die Drähte einer Hochspannungsleitung erfasst.
Zwei der drei 110-Kilovolt-Leitungen werden dabei abgerissen und gehen zu Boden. Verletzt wird glücklicherweise niemand. Der Verkehr in Lisdorf muss zeitweise umgeleitet werden, später ist nur noch der Saarleinpfad von der Sperre betroffen. Die Reparaturarbeiten laufen.