Saarwellingen: Als Hobbyimker Thomas Kirsch am vergangenen Freitag seinen wöchentlichen Besuch bei seinen Bienen nahe eines Akazienwäldchens bei Saarwellingen macht, merkt er schon beim Aussteigen aus dem Auto, dass etwas nicht stimmt. Obwohl bestes Flugwetter für die fleißigen Insekten herrscht, ist es am Bienenstand sehr ruhig. Immerhin hat er zusammen mit einem Imkerkollegen insgesamt 13 Völker in das Akazienwäldchen gestellt, um dort leckeren Akazienhonig zu sammeln. Als Thomas Kirsch mit dem zuständigen Förster einen Pachtvertrag für den Bienenstandort abschließt, sind die Bienen noch bei bester Gesundheit. Bei seinem Besuch am Freitag sind die meisten tot. Auf dem Boden der Bienenkästen liegt eine drei Zentimeter dicke Schicht von toten Bienen und Rückstände einer weißen schaumartigen Paste (wir berichteten).
Volker Löw ist Bienensachverständiger aus dem Kreis Saarlouis und hat während seiner gesamten Tätigkeit Vergiftungen in einem solchen Ausmaß noch nie erlebt. Der Vorfall wird neben dem Experten auch von der Polizeiinspektion Lebach untersucht. Entsprechende Azeigen sind gefertigt, die Ermittlungen laufen.
Außerdem werden Proben des weißen Schaums an das Julius-Kühn-Institut in Brauchschweig zur Analyse geschickt. Dem fassungslosen Thomas Kirsch bringt das seine Tiere nicht mehr zurück. Neben ihm sind noch zwei weitere Imker und insgesamt 45 Bienenvölker betroffen. Kirsch hat die Bienen, die überlebt haben, sicherheitshalber an einen anderen Standort gebracht.
Nun hofft er, dass einige davon die nächste Woche überleben. Mittlerweile hat ein Merziger Lokalpolitiker eine Belohnung für die Ergreifung der Täter oder des Täters ausgesetzt. Der Politiker, der namentlich nicht genannt werden möchte, ist bereit, 1.000 Euro aus seinem Privatvermögen zu zahlen.
Hinweise: Polizeiinspektion in Lebach, Am Markt 3, Telefon 0 68 81 / 70 40