600-Seelen-Ort im Nordsaarland halbseitig von Außenwelt abgeschnitten

Nonnweiler: Das 600-Seelen-Örtchen Sitzerath ist seit der vergangenen Nacht einseitig von der Außenwelt abgeschnitten. Die L 365, die den Ort normalerweise mit dem Nonnweiler Ortsteil Bierfeld verbindet, wird von drei liegen gebliebenen Schwertransporten komplett blockiert. Derzeit erreicht man Sitzerath nur vom Waderner Stadtteil Wadrill aus, die Situation soll mindestens noch den ganzen heutigen Tag über andauern. Um 1.47 kam die Meldung erstmals in den Verkehrsnachrichten: „Vollsperrung der L 365 zwischen Sitzerath, Straße „Muswiese“ und Nonnweiler, Einmündung Fa. Diehl, aufgrund eines defekten Schwertransportes.“ Bei dem Konvoi handelt es sich aus drei einzelnen Lkws, die aus dem niedersächsischen Cuxhaven kommen. Schon seit drei Nächten und mehr als 600 Kilometern sind die Laster von der Nordsee ins Saarland unterwegs. Jeder der rund 70 Meter langen Schwertransporte hat riesige Flügel für Windräder geladen, die zu einem im Bau befindlichen Windpark in Wadern transportiert werden sollen. Wenige Kilometer vom Ziel entfernt kommen die Lkws jetzt nicht weiter, weil in einer Kurve auf der L 365 mehrere Bäume in der Nähe der Fahrbahn mit den stählernen Flügeln kollidieren und sie dabei demolieren würden. Das beauftragte Schwerlastunternehmen, der örtlich zuständige Revierförster und der Landesbetrieb für Straßenbau versuchen nun gemeinsam, einen Weg zu finden, wie der Lkw-Konvoi weiterfahren kann. Eine Möglichkeit wäre, die riesigen Bauteile auf andere Auflieger umzuladen, die besser um die Kurve kommen. Denn mehrere Kilometer zurückzusetzen und dann eine passende Alternativstrecke zu finden, dürfte extrem schwierig werden. Beim Genehmigungsverfahren des Transportes wurde die betreffende Kurve offenbar nicht als Problemstelle erkannt. Die L 365 ist knapp 14 Kilometer lang und verbindet die L 149 an der A 1 bei Nonnweiler mit der L 151 in Weiskirchen.