Saarbrücken: Bedrückende Details eines blutigen Angriffs in Bexbach am heutigen Donnerstag vor dem Landgericht Saarbrücken. Im Juli soll Rentner Friedrich B. (81) auf einen Gast seiner Nachbarin mit einer Machete eingeschlagen und ihn fast umgebracht haben. Mehrere Zeugen schilderten heute die Ereignisse aus ihrer Sicht. Die Nachbarin des Angeklagten: „Wir wollten in den 30. Geburtstag meines Sohnes hineinfeiern. Es war wirklich schön. Bis plötzlich der Hund einer unserer Gäste auf das Nachbargrundstück lief. Dazu muss man sagen, dass vor sechs Jahren unser eigener Hund einmal zu ihm rübergelaufen war. Da wollte er das Tier mit einer Schaufel erschlagen.
Jetzt bei der Geburtstagsfeier stand nicht nur der Hund, sondern plötzlich auch noch sein Frauchen auf der anderen Seite des Gartenzauns, um das Tier zu retten.“ Weiter schildert die Augenzeugin, dass der Nachbar plötzlich einen langen Gegenstand gegen die Frau auf seinem Grundstück erhob: „Wir dachten, das wäre ein Brett oder eine Dachlatte. Wir wussten ja nicht, dass das ein Messer war. Er wollte schon auf die Frau einschlagen. Nicht auszudenken, wenn er es getan hätte.“ Dann aber habe ihr Schwager dem Nachbarn zugerufen: „Lass die Frau in Ruhe und komm zu mir, wenn du was willst.“
Daraufhin habe der Angeklagte nur gerufen: „Das kannscht du hann!“ Die Augenzeugin: „Mit drei großen Schritten ist er auf meinen Schwager zugestürmt und hat mehrfach auf ihn eingeschlagen. Mein Schwager wollte ihm das Teil aus der Hand reißen und hat dabei erst gemerkt, dass es gar kein Brett war, sondern ein Messer.“ Das Opfer sei blutend zusammengesackt. Die Schwägerin: „Seine Hände, mit denen er in die Klinge gegriffen hatte, sahen furchtbar aus. So was Schlimmes hab ich noch nie gesehen. Deshalb haben wir erst gar nicht gemerkt, dass er auch aus den Armen blutete. Erst als alles vorbei war hab ich realisiert, dass überall Blut war.“
Glück für den Angegriffenen: Seine ebenfalls anwesende Tochter ist im Rettungsdienst tätig, lässt sich sofort Gürtel und Verbandszeug bringen. Und rettet dem Vater damit womöglich das Leben. Eine Rechtsmedizinerin: „Der Blutverlust war potenziell lebensbedrohlich.“ Auch Glück: Ein Polizeikommando ist ganz in der Nähe, als der Vorfall gemeldet wird. Die Beamten sind schon nach zwei Minuten vor Ort, der 81-jährige Angeklagte wieder in seinem Haus. Ein Polizeibeamter:
„Wir haben das Gebäude umstellt und den Mann beim Erblicken aufgefordert, herauszukommen.“ Da habe er nur gerufen: „Schieß doch, schieß doch!“ Schließlich sei er dann doch überwältigt worden. Die Anklageseite stellt den Vorfall anders dar, der Schwerverletzte sei womöglich in die Machete hineingefallen. Das wies die Rechtsmedizinerin zurück: „Eine der Verletzungen durchtrennte sogar den Knochen. Das wäre bei einem Sturz ins Messer eher wenig wahrscheinlich.“ Prozess wird fortgesetzt.