Saarbrücken: In der Landeshauptstadt werden die ersten Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine am morgigen Freitag in einer großen Sammelunterkunft ein neues vorübergehendes Zuhause finden. Das teilt die Stadtverwaltung am heutigen Donnerstag mit. Die Menschen werden der Stadt von der Landesaufnahmestelle in Lebach zugewiesen.
Dort platzen die Unterkünfte derzeit aus allen Nähten, täglich kommen mehr Menschen aus der Ukraine im Saarland an. Für die Sammelunterkunft in Saarbrücken ist vorgesehen, dass in einem ersten Schritt 35 Personen die Anlage beziehen werden.
Die Scharnhorsthalle im Stadtteil St. Arnual soll als eine erste Anlaufstelle für die Ukrainer dienen. In der Notunterkunft, die normalerweise als Turnhalle dient, sind von Hilfsorganisationen tagelang Betten und abgetrennte Kabinen aufgebaut worden. Außerdem ist in der Anlage die Stromversorgung der einzelnen Kabinen sowie der Zugang zu WLAN gewährleistet. Die Versorgung und Essensausgabe vor Ort übernimmt das Klinikum Saarbrücken auf dem Winterberg, das nur wenige Minuten entfernt liegt.
Insgesamt stehen in der Halle Betten für 87 Menschen bereit. Falls kurzfristig mehr Menschen als geplant unterkommen müssen, kann die Zahl der aufgestellten Betten durch Notbetten noch weiter aufgestockt werden. Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) erklärt:
„Saarbrücken ist solidarisch mit den Menschen, die vor dem Krieg, vor Bomben und Terror fliehen. Wir rechnen allein für Saarbrücken mit vielen hundert Menschen, die uns jede Woche erreichen werden. Aufgrund der großen Zahl an Menschen, auf die wir uns einstellen, bei uns Zuflucht und Schutz zu gewähren, müssen wir außergewöhnliche Maßnahmen ergreifen. Mit der Einrichtung mehrerer Sammelunterkünfte haben wir einen größeren Handlungsspielraum, ankommende Menschen auf die zur Verfügung stehenden Wohnungen zu verteilen. Hierzu brauchen wir die Hilfe der Stadtgesellschaft, seien Sie solidarisch und öffnen Herz und Haus.“