Erstmals freilebende Wolfswelpen im Saarland nachgewiesen

Merzig: Erstmals sind im Saarland Wolfswelpen in freier Natur nachgewiesen worden. Im Landkreis Merzig-Wadern hat eine automatisierte Wildkamera Anfang Juli vier kleine Welpen aufgenommen. Experten gehen davon aus, dass es sich dabei um ein Rudel handelt, das grenzüberschreitend im Hochwald zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz lebt und dort durch die Landschaft streift. Die Entdeckung der Tiere wird als ein sogenannter C1-Nachweis eingestuft.

Das bedeutet, dass ein eindeutig und wissenschaftlich bewiesen ist, dass es sich um Wölfe und nicht etwa um Hunde handelt. Ein solcher Nachweis kann nur durch einen Gentest etwa von den Hinterlassenschaften des Wolfs, durch eindeutiges Foto- oder Videomaterial oder auch durch den Fund eines toten Wolfs erbracht werden. Für dieses Jahr ist es die dritte eindeutige Wolfssichtung im Saarland. Am 4. Juni ist im Landkreis Merzig-Wadern ein Reh gerissen worden.

Durch Genanalyse hat sich bestätigt, dass dafür eine Wolfs-Fähe, also ein weibliches Tier, verantwortlich gewesen ist. Sie hat eine eindeutige Bezeichnung erhalten: GW3274f. Wenige Tage danach, am 11. Juni, ist ebenfalls im Landkreis Merzig-Wadern Losung, also Exkremente, entdeckt worden. Auch die konnte eindeutig dem Wolf zugeordnet werden, dieses Mal einem männlichen. Seine Bezeichnung lautet GW3609m.

Am 5. Juli dann hat es den Videonachweis der vier Welpen gegeben. Sie haben bislang noch keine Bezeichnung. Im vergangenen Jahr sind im Saarland acht eindeutige Wolfssichtungen registriert worden. Eine davon im Saarpfalz-Kreis, zwei im Regionalverband Saarbrücken und die übrigen im Landkreis Merzig-Wadern. Im Jahr 2023 waren es noch zwei Sichtungen, beide im Regionalverband. In keinem der Fälle sind, wie von Landwirten und Jägern oft befürchtet wird, Nutztiere gerissen worden. Auch zu Personenschäden ist es nicht gekommen.

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