Homburg: Seitdem man zur Bekämpfung der Corona-Pandemie im Saarland einen Mund-Nasen-Schutz etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen tragen muss, gibt es erstaunlich viele Menschen, die plötzlich an Atemwegserkrankungen leiden und man wird das Gefühl nicht los, dass sich darunter jede Menge Simulanten tummeln. Aber es gibt auch Menschen, die tatsächlich starke Probleme mit dem Tragen einer Maske haben, etwa einige Asthmatiker oder andere Lungenkranke, die zum Beispiel auf die Nutzung eines Sauerstoffgeräts angewiesen sind. Solche Menschen können sich von ihrem behandelnden Arzt ein Attest ausstellen lassen. Das wird dann häufig von Geschäften akzeptiert und die Betroffenen dürfen auch ohne Mundschutz einkaufen gehen. Die Betreiber von Geschäften „haben die Einhaltung der Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich sicherzustellen“, heißt es in der saarländischen Coronaverordnung.
Dort steht auch, dass man Mundschutz nur tragen muss, „sofern gesundheitliche Gründe nicht entgegenstehen“. Ein Recht darauf, etwa mit einem Attest ohne Mundschutz einkaufen zu gehen, gibt es aber nicht. Mit gutem Grund: Denn natürlich könnte es sein, dass Attest-Inhaber mit dem Virus infiziert sind und dann andere Kunden oder Mitarbeiter anstecken – einfache Stoffmasken schützen ja vo allem die anderen, statt den Träger selbst. Im Globus-Markt in Einöd werden daher auch Menschen abgewiesen, die ohne Mundschutz mit einem Attest einkaufen gehen wollen. Der Geschäftsleiter des Markts erklärt in einem Medienbericht, warum das so ist:
„Ich bin nun bereits seit vielen Jahren Geschäftsleiter des Globus Homburg-Einöd. Als dieser verfolge ich das Prinzip stets nach bestem Wissen und Gewissen für unsere Mitarbeiter, wie auch für unsere Kunden zu handeln. Insbesondere in diesen Zeiten empfinde ich eine bestimmte Vorsicht als sehr wichtig, um den Menschen die Angst vor dem Ungewissen zu nehmen. Es mag sein, dass andere Personen einer anderen Ansicht als ich sind, was das Gestatten des Einkaufes ohne Mund- und Nasenschutz angeht. Ich trage jedoch die alleinige Verantwortung für das Geschehen in meinem Markt.
Weswegen ich mit bestem Gewissen und dem vollen Bewusstsein von möglichen Gegensprechern mich mit Absprache der örtlichen Behörde dazu entschieden habe, sogar Menschen mit Attest nicht ohne Maske oder einem Visier in den Globus-Markt in Homburg-Einöd zu lassen. Der Schutz meiner Mitarbeiter und jedes einzelnen Kunden ist für mich eine Herzensangelegenheit und selbst, wenn das Risiko einer Ansteckung sehr gering sein sollte, möchte ich für das Wohlgefühl aller keine Gefahr eingehen.“