Saarbrücken: In Mainz gibt es Fußgängerampeln, die statt herkömmlicher Ampelmännchen ein Mainzelmännchen anzeigen. In Augsburg leuchtet einen Kasperle aus der Augsburger Puppenkiste. Und in seiner Heimatstadt Emden gibt’s bald Ampeln mit Komiker Otto. Bei uns im Saarland gibt es ab heute ebenfalls besondere Fußgängerampeln: Am Donnerstag werden die ersten Saarlodri-Ampeln in Saarbrücken enthüllt! Ab dem Mittag leuchten die bekannten grünen Männchen an den Fußgängerampeln zwischen der Alten Brücke und dem St. Johanner Markt. Insgesamt wird es dort acht Saarlodri-Ampeln geben. Und auch am Fuße des Halbergs sollen demnächst die kleinen grünen Männchen den Fußgängern zeigen, wann sie die Fahrbahn überqueren dürfen.
Die Vorgaben für solche Ampel-Spielchen sind streng: Laut Straßenverkehrsordnung müssen Fußgängerampeln bei Rotlicht ein stehendes Männchen zeigen und bei Grünlicht ein gehendes. In Emden beispielsweise hat man daher auf die Verwendung von Ottifanten verzichtet und sich stattdessen für eine Darstellung von Otto persönlich entschieden.
In Saarbrücken gibt es neben den „normalen“ Ampelmännchen schon seit Jahren an einigen Stellen die DDR-Version zu sehen und jetzt auch endlich etwas echt Saarländisches. Die Saarlodris waren von 1984 bis 2008 in kurzen Clips im Werbefernsehen beim SR zu sehen. Geistiger Vater der Figuren ist Gerhard Hahn, der auch für die Zeichentrickfilme zu Bibi Blocksberg, Benjamin Blümchen und Werner verantwortlich ist. Er entwarf die Figuren legendär auf einem Bierdeckel.
Statt Haaren und Kleidung tragen die Saarlodris Blätter, weil sie so nach Hahns Angaben zum „durch großen Baumbestand gekennzeichneten Saarland“ passen. Zunächst waren die Figuren zu dritt und sangen: „Mir sinn die Saarlodris, do gugge na, ei jo! Die Mama, de Papa und ich bin ah noch do!“ 1989 kam dann auch ein Saarlodri-Mädchen hinzu und die Familie war nun zu viert. Gesprochen und gesungen wurden die Saarlodris übrigens vom Schlagerduo Cindy & Bert, das aus Völklingen stammt.
In vielen der Spots singen die Saarlodris Lieder, die auch von Bert komponiert, getextet und eingespielt wurden. Ihren Namen erhielten sie im Rahmen eines Wettbewerbs, bei dem unter anderem auch „Wusselchjer“, „Kleeblättchen“, „Schlipp-Schlapp-Schluhri“ und „Mäckesjer“ als Namen vorgeschlagen wurden.