Homburg: Im Saarland sind im Juni vier Fälle von Affenpocken registriert worden, wobei zwei der Betroffenen sich weder zum Zeitpunkt der Infektion noch danach im Saarland aufgehalten haben. Ende Juni sind bei uns die ersten 110 Impfdosen gegen die Krankheit eingetroffen. Diese stehen ab dem heutigen Donnerstag zur Verimpfung bereit. Durchgeführt werden die Immunisierungen am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg.
Darauf haben das Saar-Gesundheitsministerium und die Uniklinik verständigt. Ein Expertengremium hat dazu ein Impfkonzept erarbeitet. Die Terminvergabe erfolgt ausschließlich über die Gesundheitsämter. Wegen der eingeschränkten Verfügbarkeit des Impfstoffs sollen bei der Impfung zunächst Menschen bevorzugt werden, die dem Virus bereits ausgesetzt gewesen sind.
Denn mit einer Impfung nach einer bestätigten Infektion können ein Ausbrechen der Erkrankung oder ein schwerer Verlauf in den ersten 14 Tagen nach dem Kontakt mit dem Virus noch verhindert werden. Je früher die Impfung erfolgt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, nicht schwer oder gar nicht zu erkranken. Bei der Berechnung der Impfdosen geht das Gesundheitsministerium davon aus, dass alle Impflinge zwei Dosen erhalten, daraus ergeben sich insgesamt 110 Dosen.
Für Personen, die in der Vergangenheit aber schon gegen Pocken geimpft worden sind, ist nach aktuellem Wissensstand eine einmalige Impfung gegen die Affenpocken ausreichend. Es könnten so also auch mehr als 110 Menschen mit dem vorhandenen Impfstoff versorgt werden. Die Lieferung weiterer Impfdosen für das Saarland wird spätestens im September erwartet.
Die Erkrankung, die unter anderem durch Affen auf den Menschen übertragen werden kann, löst eine fieberhafte, pockenähnliche Erkrankung aus. Sie verläuft in der Regel deutlich milder als eine Pocken-Infektion, es können aber auch schwerere Krankheitsverläufe auftreten.