Alarmzustand wegen Schließungswelle von Apotheken im Saarland

Saarbrücken: Im Saarland steht die Bevölkerung vor einem ernsten Problem: Im Jahr 2023 schließen mehr Apotheken als je zuvor. Laut Manfred Saar, dem Präsidenten der Apothekerkammer, wird die Zahl der Apotheken zum 19. Mal in Folge sinken. Dieses Jahr ist besonders schlimm, da es zu einer Rekordzahl an Schließungen kommt.

Stand heute stehen in diesem 2023 zehn Apotheken-Schließungen einer Neueröffnung entgegen. Vor zehn Jahren gab es noch 323 Apotheken, dieses Jahr sind es nur noch 273. Die Gründe sind vielfältig: zu wenig Geld und zu viel Bürokratie. Die Apotheken finden einfach nicht mehr genug Unterstützung, um ihre Türen offen zu halten.

Der Bundesgesundheitsminister, Prof. Karl Lauterbach, hat auf diese Krise bisher nicht reagiert. Die Apotheker fühlen sich im Stich gelassen, besonders da Lauterbach Pläne für sogenannte „Scheinapotheken“ vorantreibt – Apotheken, die ohne echtes pharmazeutisches Personal auskommen sollen. In einer Zeit, in der Arzneimittel knapp sind, sehen die Apotheker dies als einen schweren Schlag.

Als Zeichen des Protests werden am 15. November alle Apotheken im Saarland, bis auf die, die Notdienst leisten, geschlossen bleiben. Dies soll auf die Notlage aufmerksam machen und ein dringender Weckruf für politische Maßnahmen sein.

Dieser Beitrag wird bereitgestellt vom Medienverbund Saarland