Zweibrücken: Im Saarland dürfen Geschäfte aller Art ab Montag wieder öffnen, wenn sie eine Gesamtfläche nicht mehr als 800 Quadratmetern aufweisen. Größere Geschäfte dürfen ihre Fläche auf 800 Quadratmeter verkleinern und ebenfalls öffnen. Einkaufszentren dürfen aber nur dann öffnen, wenn die Fläche aller Geschäfte zusammengerechnet unter 800 Quadratmetern liegt. Faktisch bedeutet das, dass im Saarland Zentren wie die Europa-Galerie und das Saarpark-Center geschlossen bleiben – bis auf die lebensnotwendigen Läden wie Apotheken, Drogerien und Lebensmittelhändler. In Rheinland-Pfalz sieht die Sache anders aus. Dort darf das Zweibrücken Fashion Outlet ab Montag wieder seine Pforten öffnen.
Abgemacht zwischen der Bundesregierung und den Ministerpräsidenten der Bundesländer war eigentlich, dass Outlet-Center weiterhin bundesweit zu bleiben sollen. Doch die genaue Umsetzung ist Ländersache und da kann es Abweichungen geben.
So durften im Saarland beispielsweise schon in der Vergangenheit Baumärkte öffnen, in anderen Bundesländern aber nicht. In Nordrhein-Westfalen dürfen ab Montag wieder Möbelgeschäfte wie Ikea öffnen, sogar unabhängig von der Verkaufsfläche. Und auch Rheinland-Pfalz weicht von den Regelungen der übrigen Bundesländer ab. Dort ist von Schließungen von Outlet-Centern nun keine Rede mehr.
Bislang hat das Zweibrücker Outlet noch nicht bekannt gegeben, ob und wann man wieder öffnen will. Derzeit ist nur der Lindt-Shop offen. Dürften Saarländer dann legal dorthin fahren, um einzukaufen? Das Haus verlassen darf man bei uns nur aus triftigem Grund. Und das beinhaltet ab Montag auch „Versorgungsgänge für Gegenstände des täglichen Bedarfs oder zum Aufsuchen sonstiger Ladengeschäfte und Ladenlokale (…).“ Dagegen, das Saarland zu einem Versorgungsgang zu verlassen, spricht rechtlich auch nichts.