Saarbrücken: Die Staatsanwaltschaft hat in dieser Woche Anklage gegen zwei afghanische Staatsangehörige erhoben. Den beiden jungen Männern wird versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Das soll laut den Ermittlungen der Behörde passiert sein: Der 20-Jährige und sein 23-jähriger Bekannter halten sich mit weiteren Landsleute am 8. Januar gegen 20 Uhr in der Kaiserstraße, Ecke Dudweilerstraße, auf. Das spätere Opfer steht mit einer weiteren Gruppe von Afghanen ebenfalls in diesem Bereich. Plötzlich kommt es zum Streit, in dessen Verlauf die beiden Angeschuldigten mitgeführte Messer zücken und insgesamt zehn Mal auf ihren Landsmann einstechen. Das Opfer erleidet Stichverletzungen an Hals, Brustkorb, Rücken, Oberbauch, einem Oberarm und an der Flanke. Einer der Angreifer stößt seinem Gegner mindestens zweimal von hinten in den Hals und den Rücken während der zweite Angreifer von vorne zusticht. Soweit die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft, die davon ausgeht, dass die Tatverdächtigen billigend in Kauf nahmen, dass ihr Opfer stirbt. Der Angegriffene kann sich mit Hilfe anderer Personen in die nahe gelegene Polizeiinspektion St. Johann in der Karcherstraße retten. Er wird lebensgefährlich verletzt vom Rettungsdienst ins Klinikum Saarbrücken auf den Winterberg gebracht, wo nur durch eine Notoperation sein Leben gerettet wird. Am 31. Januar wird der erste Beschuldigte festgenommen, er bestreitet die Tat. Am 3. Februar kann der zweite Beschuldigte festgenommen werden, er räumt die Tat teilweise ein. Die Staatsanwaltschaft erklärt: „Angesichts der Tatbegehungsweise und den Feststellungen der rechtsmedizinischen Sachverständigen ist von einem versuchten Tötungsdelikt auszugehen. Die ausgeführten Stiche waren objektiv jeweils potentiell lebensgefährlich, was den Angeschuldigten beim Einsatz ihrer Waffen auch bewusst war.“ Beide Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft, für den Prozess am Landgericht steht noch kein Termin fest.