Saarlouis: Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken klagt einen 41 Jahre alten Deutschen aus dem Stadtteil Fraulautern wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung an. Das wirft die Behörde dem Mann vor: Am 30. Dezember kommt es zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen dem 41-Jährigen und seinem späteren Opfer. Der Streit scheint beendet, der Mann aus Fraulautern geht nach Hause und holt dort ein Messer mit einer neun Zentimeter langen Klinge und eines mit einer 15-Zentimeter-Klinge. Dann versteckt er sich mit einer Sturmhaube getarnt hinter den Mülltonnen Zum Stadtkrug, einer Gaststätte in der Saarlouiser Altstadt. Als das Opfer dort eine Zigarette rauchen will, greift der Fraulauterner an.
Er versetzt dem Opfer zunächst einen Stich in den hinteren rechten Oberschenkel. Danach sticht er in Tötungsabsicht in Richtung Hals. Der Mann kann den Stich mit seinem rechten Arm abwehren, doch danach sticht der Angeklagte noch einmal in Richtung Hals und das Opfer kann nur teilweise ausweichen. Soweit die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft.
Das Opfer erleidet eine Schnittverletzung am rechten Oberschenkel, eine Wunde an der rechten Hand in Höhe des Handgelenks mit Durchtrennung der Arterie sowie eine Schnittwunde im Halsbereich. Der Geschädigte muss tagelang im Krankenhaus behandelt werden, wo er umfangreiche Bluttransfusionen bekommt und an der Hand operiert werden muss. Die Nutzung seiner rechten Hand, an der weiter Taubheitsgefühle bestehen, ist auf Dauer erheblich eingeschränkt.
Auch ein Augenzeuge, der in das Geschehen eingreift, erleidet Verletzungen an der Hand. Seit dem 9. Mai sitzt der mutmaßliche Täter in der JVA Saarbrücken auf der Lerchesflur in Untersuchungshaft. Er ist strafrechtlich bisher nur wegen Beleidigung in Erscheinung getreten und macht von seinem Schweigerecht Gebrauch.